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Für Teri
von Saskia Hinze


Season/Spoiler: Bis Season 2, Folge 17
Zeitrahmen: 4 Jahre nach der 2. Season (keine Spoiler für Season 3)

Er sah die Überraschung in ihren Augen, sah, dass sie ihn vergessen hatte- oder verdrängt. Aber sie erinnerte sich, jetzt im Augenblick des Todes. Kaum hatte er den Raum betreten, zog er seine Waffe. Er erinnerte sich genau an seine Worte, an dem Tag als Nina ihn vor fast 4 Jahren als Geisel genommen hatte. „Ich werde dich finden Nina, wo immer du bist. Und wenn ich dich gefunden habe, dann werde ich dich töten, das schwöre ich dir…"

Sie sollte genauso grausam sterben wie Teri.

Es hatte ihn sehr viel Zeit und mühe gekostet sie zu finden, aber die Wut und sein Versprechen hatten ihn immer weitergetrieben. Bis er sie gefunden hatte, hier in Malakka, im tiefsten Arabien. Sie hatte sich verändert, in der Zeit in der sie geflohen war. Ihre schwarzen Haare waren länger geworden, sie reichten ihr jetzt bis zu den Schultern, und das Gesicht mit den giftgrünen Augen war gezeichnet von den Anstrengungen und Ängsten die sie durchstanden hatte.

Er stand immer noch da und starrte sie an, die Pistole auf sie gerichtet, wollte sich an ihrer Angst weiden, wollte sie zittern sehen und sie um Gnade flehen hören. Doch sie würde keine bekommen.

Sie hatte sofort in einem alten Reflex die Arme auf Hüfthöhe erhoben und wartete auf seine Reaktion. Er sah wie sie sich sammelte, dann befeuchtete sie ihre spröden Lippen und sagte leise: „Jack…"

Nur das, nicht mehr als seinen Namen. Sie stand von dem Tisch auf, an dem sie gesessen und geschrieben hatte, und zog blitzschnell ein Messer unter dem Papier hervor, dass sie mit ungeheuerer Präzision in seine Richtung warf. Er hatte keine Zeit auszuweichen, so ließ er sich einfach fallen, und sah Nina aus den Augenwinkeln über den Tisch hechten und seine Waffe fangen. Er hatte sie fallen lassen…

Kaum eine Sekunde später fühlte er das kalte Metall seiner Pistole an der Stirn. Sie hatte ihn. Er bewegte sich nicht. Er sah ihren Finger am Abzug zittern, sah in ihr angespanntes Gesicht. Sie war sich nicht sicher ob er allein gekommen war. Konnte sie es riskieren ihn hier zu töten?

Er sah ihr direkt in die Augen. Sie musste ihn jetzt sofort töten, sonst würde er sie immer weiter verfolgen. Immer weiter, bis sie sich stellen würde, nur um der Angst zu entkommen.

Nina sah in seine Augen und wusste es.

Ihre Hand wurde ruhiger.

Sie zögerte kurz, dann beugte sie sich zu Jack Bauer hinunter, ganz nah, bis sie ihm direkt ins Ohr flüstern konnte.

„Jack…"

Sie beobachtete seine Reaktion. Jetzt saß er in der Falle, er hatte jetzt die Waffe gegen sich.

„Du bist gekommen um dein Versprechen einzulösen …"

Sie spürte seine Abscheu.

Es gab nichts mehr zu sagen.

Sie drehte den Kopf und küsste ihn auf die Wange, fast auf die Lippen. Sie waren sich jetzt ganz nahe. Nina konnte die Angst die sie vorher gespürt hatte jetzt in seinen Augen lesen.

Sie wollte noch etwas sagen, als plötzlich – ein Schuss ertönte.

Sie hörte ihn wie einen Donnerschlag in ihrem Kopf, und spürte wie etwas in ihr zerriss. Sie sah an sich herunter. Ihr Blut tränkte das Hemd das sie trug und das von Jack Bauer unter ihr.

In Jacks Augen stand für einen winzigen Moment ein unglaublicher Triumph – bis er die Schmerzen registrierte und merke, dass nicht alles Blut auf seinem Körper von Nina stammte…

Jemand hatte sie für ihn erschossen. Und ihn miterwischt.

Als ihr leichter Körper auf seinen fiel, konnte er nicht anders, als sie festzuhalten. Vom Schmerz getrübt fing seine Wahrnehmung nur noch Nina Myers letzte Worte auf:

„Das mit Teri…tut mir leid, Jack…………."

         

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