Klatsch
und Tratsch
by Jimmi24Verwendeter Vorschlag:
claudia312 (zwischen
Season 2 und Season 3)
Michelle erfährt von Nina + Tony. Wer erzählt es ihr?
Tony selbst? Oder bekommt sie es zufällig mit
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Es war wieder einmal einer dieser Tage gewesen - einer
von denen, die einfach nicht enden wollten. Natürlich
war Michelle das mehr als nur gewohnt und ihr ging es
auch nicht wirklich um die Müdigkeit, die sie nun
langsam überfiel - nein, es war mehr die Vorfreude auf
ihren Abend mit Tony. Erst vor einer knappen Woche hatte
sich Tony auf ihr Drängen hin ein Herz gefasst und
zunächst einmal nur Chappelle von ihrer mittlerweile
zwei Monate dauernden Beziehung erzählt. Es war
zumindest halbwegs glimpflich verlaufen und abgesehen von
der Tatsache, dass Chappelle ihnen nun dauernd im Nacken
saß, um ihre Arbeit zu überwachen, hatte sich nichts
geändert.
Wieder blickte sie entnervt in die obere rechte Ecke
ihres Bildschirms - 17:40 Uhr. Sie rollte mit den Augen
und beschloss, sich noch eine 20-minütige Kaffeepause zu
gönnen, bevor sie heimfuhr. Bereits auf dem Weg zum
Pausenraum sah sie, dass dieser gut gefüllt war,
ungewöhnlich für diese Uhrzeit - sie entdeckte viele
ihrer guten Bekannten, unter anderem jedoch auch Angela,
das mit Abstand größte Lästermaul der Behörde. Sie
öffnete die Tür und war auf dem Weg zum Kaffeeautomaten,
als sie Angela aufhielt.
"Michelle! Schön, dich zu sehen!" trällerte
sie überfreundlich los.
Michelle verkniff sich jeglichen Kommentar zu Angelas
schrecklicher neuer Frisur und presste ein "Ja,
ebenfalls" zwischen den Zähnen hervor. Sie
versuchte in letzter Zeit, so wenig Zeit wie möglich mit
"ihren Mädels" zu verbringen, da die
Schwärmerei über Tonys neuestes weißes Hemd nun
wirklich nichts war, dem sie beiwohnen wollte - vor allem,
weil sie diejenige war, die ihm das Hemd gekauft hatte.
Doch ihr wunderbarer Plan, sich mit dem Kaffee in der
Hand wieder zu verziehen, schlug fehl. Eine riesige
Ansammlung von klatsch- und tratschfreundlichen
weiblichen CTU-Angestellten hatte sich um den großen
runden Tisch gebildet und plauderte jetzt in unangenehmer
Lautstärke über den Inhalt einer uralten Zeitung, die
auf dem Tisch lag.
"Ist er das wirklich?"
"Machst du Witze? Natürlich ist er das! Schau doch
mal die Kette an!"
"Neee... oder?"
Obwohl Michelle wahrlich kein übermäßig neugieriger
Mensch war, musste sie zugeben, dass sie es schon
interessierte, wegen wem jetzt hier so ein Aufstand
veranstaltet wurde. Sie drängelte sich mit einigen
interessevortäuschenden "Ich will auch mal"s
durch die Menge, nur um es beim Blick in die alte Zeitung
sofort zu bereuen. Vor sich sah sie ein Bild von Nina
Myers, der Ex-CTU-Agentin, die Jack Bauers Frau
erschossen hatte, begleitet von einer Geschichte über
den Vorfall. Am Ende des Artikels fand sie ein zweites
Bild, das von Nina Myers' angeblichem Freund zu jener
Zeit - und obwohl das Gesicht durch Unschärfe
unkenntlich gemacht worden war, brauchte sie nur die
Frisur und die silberne Kette mit dem Kreuz daran zu
sehen, um eindeutig zu wissen, dass es sich um Tony
handelte.
"Aber das..." Sie schüttelte den Kopf. "Das
kann doch nicht wirklich sein, oder?" Sie wandte
sich nun an Angela, die bei solchen Geschichten
grundsätzlich bestens informiert war.
"Ich habe es auch nicht glauben können."
antwortete Angela in einem verschwörerischen Tonfall.
"Aber alles spricht dafür und außerdem habe ich
mit einem guten Freund von mir gesprochen, der damals
hier war. Er hat mir auch nochmal bestätigt, dass es
damals hartnäckige Gerüchte um die beiden gab."
"Aber... wusste Tony, was sie eigentlich wollte?"
"Nein. Er wurde damals vom Untersuchungsausschuss
freigesprochen. Trotzdem haben sie es damals vorgezogen,
Mason von der Division als Direktor einzusetzen, anstatt
Tony zu befördern. Obwohl er ja eigentlich nach Ninas
Festnahme und Jacks Beurlaubung der Ranghöchste gewesen
wäre."
Nun mischte sich auch noch Georgia ein, ihres Zeichens
Angelas beste Klatschkumpanin. "Tsss, vielleicht ist
das der Grund, warum er sich so gegen unsere
Flirtversuche wehrt."
Vielleicht liegt es ja auch an eurer Art, ihm eure
zwei besten Argumente immer direkt ins Gesicht zu halten,
dachte Michelle verärgert. Wieso hatte er ihr nichts
davon erzählt? Bei ihrem ersten Date hatte er zwar
erwähnt, dass seine letzte Beziehung nicht unbedingt der
Brüller gewesen war, aber Nina Myers hatte er mit keinem
Wort erwähnt. Sie sah auf die Uhr und stand auf, bevor
sie wortlos den Raum verließ. Nun war sie wild
entschlossen, herauszufinden, was an der Sache wirklich
dran war.
Völlig in Gedanken versunken ging sie Richtung Ausgang
und schrieb sich ins Logbuch der Security ein. Jeffrey,
der Wachmann am Eingang merkte, dass etwas nicht stimmte.
"Alles okay, Michelle?" fragte er, doch bekam
keine Antwort. "Michelle?" fragte er nochmal.
Sie sah erschrocken von dem Buch auf. "Ja?! Was?!"
Jeffrey lächelte. "Ich hab nur gefragt, ob du okay
bist." Michelle schüttelte den Kopf ein wenig und
antwortete dann, wenig überzeugend: "Ja, doch,
alles okay. Danke Jeff." Sie wünschten sich beide
noch einen schönen Abend, bevor Michelle endgültig das
Gebäude verließ und mit ihrem Auto davonfuhr.
Zwanzig Minuten später war Michelle gerade vom Highway
abgefahren, als sie Sirenen hinter sich hörte. "Scheiße!"
fluchte sie, "So ein verdammter Mist, ausgerechnet
das auch noch!" Sie fuhr an den rechten Straßenrand
und kurbelte das Fenster herunter, dem sich der Officer
der California Highway Patrol eben näherte.
"Guten Abend, Miss." begrüßte er sie. "Sie
wissen, warum ich Sie angehalten habe?" Sie seufzte.
"Ja."
"Ist Ihnen klar, dass sie die erlaubte
Geschwindigkeit um mehr als zehn Meilen pro Stunde
überschritten haben?" Michelle nickte nur. Sie
hasste es, das zu tun, was ihr bevorstand, aber heute
hatte sie echt keinen Nerv mehr, sich auch noch eine
Moralpredigt von einem CHP-Officer anzuhören.
Sie zückte ihren Ausweis. "Hören Sie, Officer. Ich
muss noch einen unter Hausarrest stehenden Verdächtigen
besuchen. Ich weiß, ich hätte deshalb nicht so schnell
fahren dürfen und es tut mir Leid. Aber es ist Freitag
und auch wir würden gerne mal Feierabend machen."
Der Officer besah ihren Ausweis, dann sie selbst. "Warten
Sie noch schnell, während ich ihre Papiere überprüfe?"
Michelle nickte wieder. Eigentlich sollten sie das nicht
tun, den Ausweis auf privaten Fahrten vorzeigen, bloß um
die Strafe nicht zahlen zu müssen, doch das hier war in
ihren Augen eine echte Ausnahmesituation. Sie wusste,
dass letzten Endes Tony derjenige sein würde, der die
Zustimmung unterschreiben würde, dass sie dienstlich
unterwegs war und so sah sie in dem ganzen Wirrwarr doch
noch einen relativ einfachen Ausweg.
"Alles in Ordnung, Agent Dessler." sprach er
sie nun an. "Sie wissen, ich schicke Ihrem
Vorgesetzten noch den Wisch, dann hat sich die Sache."
Er tippte seinen Hut an. "Weiterhin gute Fahrt."
Sie bedankte sich und machte sich endlich auf das letzte
Wegstück in Richtung ihrer Wohnung.
Dort angekommen schmiss sie erstmal wütend ihre Jacke
auf die Couch, ehe sie sich etwas beruhigen konnte und
ihre Waffe und den Pager ablegte. Es dauerte keine halbe
Minute bis ihr Handy klingelte. "Was?!" hob sie
genervt ab.
"Heyheyhey, ist ja gut. Schlechter Tag oder was?"
hörte sie Tonys Stimme am anderen Ende der Leitung.
"Oh, Tony. 'Tschuldigung, ja. Schlechter Tag. Ich
bin gerade erst heimgekommen."
"Perfektes Timing. Was hältst du davon, wenn du
jetzt in aller Ruhe duschen gehst und ich hol dich dann
so in eineinhalb Stunden ab?"
"Klingt gut. Was soll ich anziehen?"
Tony lachte. "Ihr Frauen und eure Kleiderprobleme.
Zieh irgendwas Lockeres an, keine von deinen
Geschäftssachen jedenfalls."
"Alles klar. Bis nachher dann also." Sie
wartete noch seine Zustimmung ab und legte auf. Auf dem
Weg zur Dusche stieß sie sich dann auch noch die kleine
Zehe an, um den miesen Tag komplett zu machen. Sie
verfluchte den Tisch, das Wohnzimmer, ja, die ganze
Wohnung.
Eine gute Dreiviertelstunde später sah die Welt schon
wieder etwas anders aus. Sie war etwas heruntergekommen
und nun auch nicht mehr wild entschlossen, Tony mit
Zynismus zu löchern, bis er von Nina erzählt hatte. Nun
stand sie vor dem offenen Kleiderschrank und entschied
sich für etwas, das ihrer Meinung nach mehr als nur
locker war - einfache, schwarze Jeans, eine weiße Bluse
und einen schwarzen V-Ausschnitt-Pullover darüber. Sie
begutachtete ihr Outfit im Spiegel und überlegte eine
Ewigkeit hin und her, bis sie entschied, dass alles
passte und sie jetzt zum Make-up schreiten konnte. Kaum
war sie fertig geworden, klingelte es. Sie ließ Tony ins
Haus und hatte gerade noch die Zeit, ihre Haare zu einem
lockeren Pferdeschwanz zu binden, bevor sie schon das
Klopfen an ihrer Wohnungstür hörte. Sie spurtete los
und umtänzelte locker den bösen Tisch, an dem sie sich
gerade vorher noch die Zehe angehauen hatte. Sie öffnete
die Tür und blickte einem Blumenstrauß entgegen.
"Hey." sagte Tony, der hinter den Blumen kaum
zu sehen war.
"Wow." brachte sie nur heraus, nahm ihm den
Strauß ab und küsste ihn auf die Wange. "Danke.
Ich meine, wow, die sind echt schön. Lass sie mich bloß
schnell ins Wasser stellen, dann können wir los."
"Alles klar." Er grinste ihr hinterher - immer
war sie so in Eile.
Keine drei Minuten später saßen sie in seinem Auto und
schwiegen sich an. Obwohl sie nun schon zwei Monate
zusammen waren, dauerte es immer noch eine Weile, bis sie
nach einem langen Arbeitstag ins Gespräch kamen.
Erschwerend dazu kam auch noch das Thema, das
Michelle jedoch nicht vor dem Essen ansprechen wollte -
sie hatte Angst, sich selbst und ihm den Appetit zu
verderben.
"Wohin fahren wir eigentlich?"
"An der Ecke La Cienega und Melrose hat ein neues
Bistro aufgemacht. Dachte mir, das wär vielleicht auch
mal was Anderes." Tony war ständig auf der Suche
nach neuen Restaurants und Kneipen, schließlich hatte
auch seine Mutter immer noch die kleine Bar in Chicago,
in der er mehr oder weniger aufgewachsen war.
"Gut" quittierte sie seine Ausführungen kurz.
Tony blickte sie irritiert an, beschloss jedoch, lieber
nichts zu sagen. Zu leicht reizbar war sie nach diesen
langen Arbeitstagen - und das mit Recht. Sie blieben den
Rest der Fahrt ruhig, da sie beide Angst hatten, das
Falsche zu sagen und beschränkten jegliche Konversation
auf das Minimum. Vor dem Bistro fand Tony sofort einen
Parkplatz und öffnete - Gentleman, der er war - zuerst
die Autotür und dann die Eingangstüre der kleinen
Kneipe für seine Freundin. Obwohl etliche Plätze im
Restaurant-Teil noch frei waren, zogen sie beide
Sitzplätze an der Bar vor - vermutlich ahnend, dass sie
sowieso nicht wirklich zum Essen kommen würden.
Sie bestellten ihre Drinks und sahen sich etwas eine
Minute lang an, bevor Tony Michelle direkt fragte: "Was
ist los?"
"Was?"
"Was ist los? Du bist so einsilbig." Sie wollte
bereits Luft holen, als er noch etwas hintendran hängte:
"Und sag mir nicht, dass du 'nur müde' bist. Ich
weiß, wie müde bei dir aussieht."
Sie atmete tief ein und sagte dann: "Wie lange
wolltest du das noch für dich behalten? Bis ich dich
geheiratet habe?" fragte sie mit einer gefährlich
leisen Stimme. Tony sah sie verwirrt an.
"Was? Von was redest du?" wollte er wissen.
"Du und Nina Myers." gab sie scharf zurück.
Nun kochte es in ihr. Hatte er gedacht, sie würde es nie
erfahren? War es sein Plan gewesen, jeden Mitarbeiter zu
feuern, der ein Wort darüber verlor?
In dem Moment, als Michelle Nina erwähnte, zuckte Tony
zusammen.
"Wie... Woher...?" Stammelte er.
"Angela und ihre Klatschblase." Sie nickte,
leicht angefressen.
Er spürte, wie sich sein Magen umdrehte und musste
einige Male tief durchatmen, bis er sich wieder halbwegs
von der bloßen Erwähnung dieser beiden Frauen, Nina und
Angela erholt hatte - und noch weniger verspürte er die
Lust, nun mit seiner jetzigen Freundin das Thema "Nina
Myers" durchzukauen. Doch gleichzeitig wusste er,
dass er ihr doch einige Antworten schuldig war. Er
schluckte und begann dann, leise zu erzählen.
"Ich weiß, dass du sauer bist, aber... gib mir
bitte die Möglichkeit, dir die ganze Geschichte zu
erklären, okay?" Sie gab ihm mit den Händen das
Zeichen, fortzufahren. "Als ich in der CTU anfing,
war ich ja eigentlich nur Techniker und damit anscheinend
der Laufbursche für alle. Für Nina, für Jack. Und als
die beiden dann ein Paar wurden, wurde es auch nicht
besser - im Gegenteil, die haben keine Möglichkeit
ausgelassen, mich zu ihrem Sklaven zu machen. Als Jack
wieder zu seiner Frau zurückging, da... sah ich in Nina
eine Möglichkeit, ernstgenommen zu werden. Ich wusste,
sie hatte die Macht über Jack, ganz egal, wer in
Wirklichkeit der Boss war. Ich wusste, wenn Nina für
mich bei Jack ein gutes Wort einlegte, dann würde er auf
sie hören. Und..." Er nahm einen Schluck von seinem
Bier. "...Das war damals eigentlich alles, was ich
wollte. Nenn es Komplexe, nenn es mieses
Selbstbewusstsein, aber so war's nunmal. Und Nina... Ich
meine, sie war fünf Jahre älter als ich. Damit wäre
ich auf Dauer wohl eh nicht klargekommen. Und trotzdem,
sie ließ mich zuhause den großen Macker spielen und ich
hatte mein Erfolgserlebnis. Sie hatte die Schulter, an
der sie sich über Jack ausheulen konnte, ich hatte
jemanden, der mein Bett warm hielt. Mehr war's nicht."
Michelle besah ihn missmutig, spürte aber schon, wie ihr
"Ich bin sauer auf dich"-Schauspiel den Bach
runterging und ihre tapfere Fassade anfing, zu Bröckeln.
Sie konnte sich dennoch nicht vorstellen, dass Tony mit
einer Frau zusammen war, bloß weil er mit seinem Boss
Schabernack treiben wollte. Bis jetzt hatte sie, um
ehrlich zu sein, noch keinen Mann getroffen, der seine
Beziehung so ernst nahm wie er. "Und wie war das
dann, als sie wussten, dass sie..." Sie wollte ihn
nicht mehr ärgern, als es dieses Gespräch
wahrscheinlich ohnehin schon tat.
"...nicht nur mich, sondern gleich das ganze Land
betrogen hatte?" Er lachte bitter. "Wundervoll.
Vor allem die Sprüche der 'Kollegen' waren irre. Naja,
es war eben... Ich war zur falschen Zeit der Freund von
der falschen Frau."
Michelle biss sich auf die Unterlippe, wie sie es immer
tat, wenn sie überlegte. Wieder einmal atmete sie gut
hörbar aus, bevor sie beschloss, es ihm nicht ganz so
schwer zu machen. "Hör zu, ich war einfach... müde
und..."
"Du warst gar nichts..." Unterbrach er sie
jetzt in einem entschuldigenden Ton. "Ich hätte es
dir sagen sollen, aber bis jetzt... hatte ich gedacht,
ich könnte diesen Mist einfach hinter mir lassen. Ich
war bis jetzt ziemlich gut dabei, sie zu vergessen. Ich
wusste einfach nicht, wie du reagieren würdest. Hätte
ja auch sein können, dass du mit nem so unsicheren Typen
nicht zusammen sein willst."
Sie lachte, sehr zu Tonys Erleichterung. "So
unsicher kommst du aber normalerweise nicht rüber, Mr.
Almeida." Sie rutschte mit ihrem Hocker näher an
seinen und legte ihren Kopf an seine Schulter. "Ich
meine, natürlich wär's schön gewesen, wenn du's mir
gesagt hättest, aber ich kann auch verstehen, warum du
nicht drüber reden wolltest und..."
Diesmal war es der Kellner, der sie unterbrach. "Haben
Sie sich schon entschieden, was Sie essen wollen?"
"Oh, ähm... Moment..." Stotterten beide dem
Ober nun entgegen und blätterten wie wild in den
Speisekarten. "Also... ich nehme das Hackfleisch-Cassoulet..."
verkündete Michelle, bevor auch Tony - der beim Essen
immer etwas länger brauchte - sich entschieden hatte.
"Und ich hätte gerne die... Bourride." Der
Kellner nickte und verschwand wieder.
"Also... wo waren wir?" Fragte Tony, obwohl er
sich nicht sicher war, dass er dieses Gespräch weiterhin
führen wollte.
"Hmm... Ich glaube, ich hab's vergessen." sagte
sie mit leicht gekünstelter Stimme, sodass er merken
würde, dass auch sie keinen großen Wert auf den Rest
des Gesprächs legte. "Achja, ich weiß es wieder!"
sagte sie dann nach einigen Sekunden der Stille. Tony
zuckte zusammen. "Ich glaube, ich wollte dir gerade
sagen, dass ich dich liebe."
Er lachte und küsste ihre Schläfe "Das... kann
natürlich gut möglich sein."
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