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Neues Leben, neues Glück, oder doch nicht?
by SiriBauer

Jack atmete kurz durch, bevor er sich seine Sonnenbrille auf setzte und sich ein letztes Mal um drehte, zu seinem alten Leben, bevor er entlang der Gleisen Richtung Sonnenaufgang ging. Er hatte das Gefuehl eine schwere Last sei ihm von den Schultern genommen worden: Die Last seines eigenen Lebens. Jack Bauer war tot. Getoetet von seiner eigenen Regierung. Was sollte er fuehlen? Hass? Schliesslich hatte er alles riskiert um sein Land zu schuetzen, sogar seine Frau hatte er im Auftrag fuer das Vaterland verloren. Oder doch Erleichterung, weil er endlich erreicht hatte was er wollte? Er war offiziell tot. Ein Laecheln entstand auf seinem Gesicht. War es nicht genau das was George Mason ihm am Tag der Atombombe ins Gesicht gesagt hatte, dass er Todessehnsucht hat? Nun ja, diese Sehnsucht war nun erfuellt worden. Als er der aufgehenden Sonnen entgegen ging fuehlte sich Jack wie ein Held. War es nicht das was Hollywood immer versuchten den Menschen glauben zu machen? Das der Gute, der Held, der Geschichte am Ende mit seiner Angebeteten in den Sonnenuntergang reitet? Ok, Jack hatte kein Pferd, keine Verlobte und die Sonne ging auf und nicht unter, aber das waren Kleinigkeiten, die unwichtig waren. Ausserdem symbolisiert die aufgehende Sonne nicht den Anfang eines neuen Tages? Und war es nicht genau, dass was soeben mit ihm passierte? Hatte er nicht vor ein paar Minuten ein neues Leben geschenkt bekommen? Die Chance endlich ein Leben zu fuehren, ohne Schmerz, Angst und Verzweiflung? Jack atmete abermals tief ein und aus. Er fuehlte sich gut, so gut wie schon seit Jahren nicht mehr.
Es dauerte nicht lange bis Jack von der Realitaet, in Form seines knurrenden Magens, eingeholt wurde. Schnell ueberpruefte er den Inhalt seiner Tasche. Ein erste Hilfe Set, zwei Flaschen Wasser, seine Waffe plus zwei extra Magazine und die Brieftasche mit seiner neuen Identitaet sowie eine Mappe mit allen wichtigen Informationen ueber sein neues Ich. In der Brieftasche fand Jack wonach er suchte. Tony hatte ihm $500 Dollar in bar gegeben, sowie eine Kreditkarte, die von der Regierung gesponsert war und einem gewissen James Barnes gehoerte, seiner neuen Identitaet. Jack verzog das Gesicht. Der Name war alles andere als gut gewaehlt in seinen Augen. Er hatte zu viel Aehnlichkeit mit Jack Bauer. Zwar versuchte man auf Undercovereinsaetzen einen Namen zu finden, der seinem eigenen am aehnlichsten ist, aber hier ging es nicht um eine Mission, sondern um das annehmen einer voellig anderen Persoenlichkeit. Es haette aber noch schlimmer kommen koennen. Tony haette sich fuer James Bond oder Jason Born entscheiden koennen. Der Gedanke brachte Jack zum lachen.
Er steckte alles wieder zurueck in seine Tasche die er ueber die Schulter trug und machte sich auf die suche nach einem Platz wo er seinen leeren Magen fuellen konnte. Jack war so sehr mit seiner Suche beschaeftigt, dass er die Hand die sich einen Weg in seine Tasche bahnte erst nicht bemerkte. Im letzten Augenblick fuhr er herum um den Dieb festzuhalten. Aber er griff nur ins Leere. Erstaunt sah er sich um. Wo zum Teufel war der Mann oder die Frau nur hingelaufen? Aus den Augenwinkeln bemerkte er einen kleinen Jungen wie er sich hastig an einem Paar vorbei drueckte, dass gerade dabei war, ihren Morgen mit einer Dosis Starbucks Kaffee zu beginnen. Jack fluchte. Kein Wunder, dass er ins Nichts gegriffen hatte! Er hatte nicht erwartet von einem Kind bestohlen zu werden!
Jack nahm die Verfolgung auf, musste aber schnell feststellen, dass der Jungen einen Vorteil hatte: Seine Groesse. Es war dem Kind ein leichtes sich durch die immer groesser werdende Masse von Menschen zu schlaengeln, waehrend Jack von Zeit zu Zeit beschimpft wurde, weil er immer wieder jemanden anrempelte. Um so erleichterte war er, als er sah, dass der Junge in eine Gasse rannte. Als er in die Gasse einbog, konnte er gerade noch sehen, wie ein grosser, mexikanisch aussehender Mann, dem Jungen eine Ohrfeige verpasste der ihn von seinen Fuessen riss. Noch bevor er sich von dem ersten Schlag erholen konnte, wurde der Junge wieder auf die Fuesse gestellt, um einen weiteren Schlag zu bekommen. Der Junge flehten den Mann auf spanisch an ihn in Ruhe zu lassen. Jack wusste sofort was los war. Der Junge arbeitet als Kinderdieb und verdient dadurch das Geld was seine Eltern brauchten um sich Lebensmittel zu leisten oder schlimmer noch er arbeitete fuer die Maenner als eine Art Sklave.
Jack merkte wie Wut in ihm aufstieg. Wenn es eines gab was er nicht ausstehen konnte, dann war es Kindesmisshandlung.
Noch bevor sich sein Verstand ihn vor irgendwelchen Dingen warnen konnte, die er spaeter bereuen koennte, stellte er sich schuetzend vor den Jungen, der abermals durch einen Schlag zu Boden gegangen war, wo er jetzt leise schluchzte.
Die Augen des Mannes weiteten sich vor Staunen. Noch nie hatte es jemand gewagt sich in seine Angelegenheiten ein zu mischen. Normalerweise versuchten vorbei gehende Passanten die Situation zu ignorieren und die Polizei wusste es besser als ihn zu verhaften oder gar Anzeige zu erheben. Seinem Erstaunen wich Wut. “Geh’ mir aus dem Weg, oder ich sorge dafuer, dass du dir wuenscht heute morgen in der Hoelle aufgewacht zu sein” Als der Mann vor ihm keine Reaktion zeigte, verlor er die Geduld und attackierte ihn. Aber noch bevor er wusste was geschah, drehte der Fremde ihn die Hand, mit der er soeben noch auf ihn einschlagen wollte, auf seinen Ruecken, was dazu fuehrte, dass er sich vorbeugte, um einem gebrochenen Arm zu entgehen. Er merkte wie sich der andere zu seinem Ohr hinunterbeugte und ihm etwas ins Ohr flüsterte: “Wenn ich dich auch noch einmal sehe, wie du deine Hand gegen ein Kind hebst, werde ich dafuer Sorgen, dass du dir wuenscht tot zu sein. Hast du mich verstanden?” Als Jack keine Reaktion bekam, erhoehte er den Druck auf den Arm seines Opfers, was diesem die Luft vor Schmerz einziehen liess. “Ja.” “Gut. Und jetzt sie zu das du von hier verschwindest.” Jack liess den Arm los, und der Mexikaner verschwand auf die Haupstrasse, aber nicht ohne Jack noch einen wuetenden Blick zu zuwerfen.

Jack drehte sich zu dem Jungen um, um fest zu stellen, ob er verletzt ist … und stoehnte im naechsten Moment auf, als der Fuss des Jungen in schmerzhaften Kontakt mit seinem Schienbein kam. Jack rechnete fast damit, dass der Junge nun davon laufen wuerde, aber zu seinem Erstaunen, blieb er vor Jack stehen, presste seine Haende an die Huefte und sah so aus als wuerde er den Mann vor ihm eine Tracht Pruegel geben. “Wofuer zum Teufel war das jetzt? Ist das deine Art ‘Danke’ zu sagen?” Jack hatte Problem seine Wut zu unter druecken. Was dachte sich der Junge nur? Erst wollte er ihn bestehlen, dann hatte er seine Gesundheit aufs Spiel gesetzt um den Jungen, vor seinem ’Arbeitgeber’ zu retten, und als Dank bekam er einen Tritt vors Schienbein.
“Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht? Was glaubst, was jetzt mit mir passieren wird, nachdem du das mit Enrique getan hast?” Verwirrt sah Jack den Jungen an. “Was meinst du?” “Was ich meine?”, der Junge schrie ihn jetzt an “ Was ich meine? Wer glaubst du wird dafuer bezahlen muessen? Du? Wohl kaum. Ich bin der jenige, der das Ganze ausbaden darf … und wenn ich Glueck habe, bringt er mich danach ins Krankenhaus, anstelle darauf zu warten, dass ich von alleine gesund werde.” Jack sah den Jungen geschockt an und wusste einen Moment nicht was er antworten sollte bis sich die Wut des Jungen in Traenen und Verzweiflung verwandelten. Instinktiv nahm Jack ihn in den Arm, ohne auf die Proteste zu achten, die nach kurzer Zeit nach liessen.
Die beiden standen eine ganze Zeit so da, bis die Traenen des Jungen langsam aufhoerten zu fliessen und durch ein anderes Geraeusch ersetzt wurden, dass Jack laecheln liess.
“Kann es sein, das einer von uns hungrig ist?”
“Mmh … kann sein”, antwortete der Junge dessen Gesicht bei Gedanken an Essen sich etwas aufhellte.
“Wie hoeren sich Pancakes an?”, fragte Jack der ein Ihop drei Strassen weiter gesehen hatte, als er den Junge verfolgte.
“Super!”
“Na, dann: Auf geht’s”

Jack beobachtete mit einem freudigen und einem weinenden Auge, wie sehr sich der Junge ueber alles freute das er in dem Restaurant sah. Es war so, als haette er sein ganzes bisheriges Leben in einer anderen Dimension statt gefunden.
Nachdem sich Jacks neuere Begleiter sich endlich fuer Pancakes und Orangensaft entscheiden konnte - allerdings nur mit dem Versprechen am naechsten Morgen wieder her zu kommen, damit er auch die anderen Dinge auf der Karte probieren konnte - entschied sich Jack das es an der Zeit war etwas mehr von dem Kind zu erfahren, da ihm sein Gefuehl sagte, dass ihre Wege sich vors erste nicht trennen wuerden.
“Nach dem ich dir jetzt das Fruehstueck ausgebe waere es vielleicht interessant zu wissen, wem ich diesen Gefallen tue”, sagte Jack. Aber die einzige Reaktion die er bekam, war ein fragender Blick. Der Junge hatte nicht verstanden was er meinte. Wie auch er war ein Kind. Klasse Einstieg, Bauer. Wie hast du es nur geschafft, deine Tochter gross zu ziehen? Einfache Antwort: Gar nicht! Du warst zu sehr damit beschaeftigt Terroristen zu jagen und hast es Teri ueberlassen Kim zu erziehen. Jack bis sich auf die Lippen und fing noch mal neu an: “Entschuldigung, aber ich bin normalerweise nur von Erwachsenen umgeben und … “ Die Falten auf der Stirn des Jungen vertieften sich. “Aeh, wie auch immer … was ich eigentlich fragen wollte war: Wie heisst du?” Mit einem Mal war der fragende Ausdruck des Kindes aus dem Gesicht verschwunden, genauso wie die Freude in seinen Augen. Noch bevor sich Jack fragen konnte, was der ploetzlich Wandel der Laune bewirkt hatte, bekam er auch schon eine Antwort. Auch wenn diese so leise war, dass er sie fast nicht verstand. “ Enrique hat mich immer El Chamaco genannt.” “El Chamaco?”, fragte Jack unglaeubig, “Das ist kein Name, sondern Spanisch fuer ‘Der Junge’” Ein Nicken bestaetigte seine Aussage. “Ich glaube kaum, dass deine Eltern dir den Namen gegeben haben, oder?” “Nein. Aber das ist der einzige Name den ich je hatte.” Es war sichtlich schwer fuer den Jungen darueber zu sprechen.
“Was meinst du? Deine Eltern muessen dir doch einen Namen gegeben haben?” “Wieso jemanden einen Namen geben, wenn man weiss, das derjenige sowieso nicht lange bei einem bleibt?” Diesmal war Jack an der Reihe, dem Jungen einen fragenden Blick zu, zu werfen. “Es tut mir Leid, aber ich weiss nicht was du mir sagen willst.” Der Junge atmete mehrmals ein und aus bevor er anfing zu erzaehlen. “Um ehrlich zu sein kenne ich meine Eltern nicht. Ich lebe seit ich denken kann auf der Strasse. Ich hatte eine aeltere Schwester die am Anfang auf mich aufgepasst hat. So, bis ich ungefaehr 4 oder 5 war. Ich kann mich nicht mehr so genau daran erinnern. Ich weiss nur, dass ich eines Morgens aufwachte und sie nicht mehr da war. Ich habe keine Ahnung was aus ihr geworden ist. Ich habe sie nie wieder gesehen … “ Es war deutlich das der Junge mit den Traenen kaempfte. “ Ich habe es ein paar Monate, oder so, geschafft alleine klar zu kommen. Du weisst schon Taschendiebstahl. Ich war darin immer gut!” Bei dem Gedanken an seine Begabung hellte sich das Gesicht des Kindes wieder auf und Jack konnte sehen, dass er stolz darauf war. “Ich glaube Enrique hatte mich beobachtet, denn eines Tages hatte er mich angesprochen, ob ich nicht fuer ihn arbeiten koennte. Als Taschendieb. Dafuer wuerde ich eine Mahlzeit jeden Tag bekommen und jede Nacht ein Dach ueber den Kopf. Ich konnte mir sogar bis zu drei Mahlzeiten verdienen, wenn ich einen guten Job machte. Und ich bin gut. Ich bekomme jeden Tag fast immer mindestens zwei mal etwas zu Essen!”
Jack konnte nur unglaeubig den Kopf schuetteln. Drei Mahlzeiten sollte normal sein und nicht als Auszeichnung fuer besondere Leistungen dienen. Vor allem nicht wenn diese Leistungen, alles andere als legal waren.
“Wie lange hast du denn fuer Enrique gearbeitet?” Der Junge ueberlegte kurz. “Mmh, ich denke so … 4 Jahre vielleicht?” Jack nickte. “Also bist du jetzt acht?” Er wollte versuchen das Thema zu wechseln um den Jungen wieder etwas auf zu heitern. Der zuckte nur mit den Schultern. “Kann schon sein. Is’ schwer zu sagen, wenn man nicht weiss wann man geboren wurde. Aber ist auch egal. Ich werde jeden Tag aelter. Ich weiss also, dass ich Morgen aelter als heute bin, aber dennoch juenger als Uebermorgen. Das reicht mir.” Jack konnte abermals nur den Kopf schuetteln. Diese Aussage zeigte wie der Junge lebte. Er dachte nicht weit voraus. Es ging ihm um das was gerade passiert. Was morgen war, konnte er nicht wissen. Gott! Er weiss wahrscheinlich gar nicht ob er Morgen ueberhaupt noch lebt!, schoss es ihm durch den Kopf.
Der Rest des Fruehstuecks verbrachten sie schweigend, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken.
Nachdem Jack fuer sie beide bezahlt hatte, beschloss er sich auf die Suche nach einer passenden Unterkunft zu suchen. Normalerweise haette es ihm nichts ausgemacht, wenn er ein paar Tage ohne Dach ueber den Kopf geschlafen haette, aber durch seinen neuen ‘Partner’ brauchte er etwas mehr als eine Bruecke unter der er sich zurueck ziehen konnte. Also ging er schnell alle Hotels durch die in der Naehe waren und in die er mit dem Jungen einchecken konnte ohne das er auffiel. Er kam zu dem Schluss, das es nur zwei Hotels gab: Das naechste war eine billige Absteige, die bei dem naechste Sturm drohte zusammen zubrechen und das andere war ein 5 Steren Hotel. Nicht gerade Moeglichkeiten die er in Erwaegung ziehen wollte, aber wenn er nicht einmal quer durch L.A. laufen wollte, waren das die zwei einzigen Loesungen. Jack ueberlegte, was er jetzt am besten tun sollte als ihm ein Satz von einem seiner Ausbilder beim Militaer durch den Kopf schoss. Manchmal ist es einfacher durch auffallen zu verschwinden als heimlich. Damals war er gerade 20 gewesen und hatte keine Ahnung was das bedeutete, aber mit der Zeit war er nicht nur Aelter geworden … Der Satz ergab jetzt Sinn. Wenn man gesucht wird, ist es das logischte sich unsichtbar zumachen, aber genau darauf spekulieren die jenigen die suchen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie eher ueberpruefen, wer sich in einem Hotel eincheckt, das bald auseinander faellt ist groesser, als das ueberprueft wird, welcher Millionaer sich gerade in einem der teuersten Hotels mit seinem Sohn ein Zimmer nimmt. Jack grinste. Und das beste daran war, dass das Land was ihn tot wollte dafuer bezahlt. Er musste aufpassen das er nicht laut lachte ueber die Ironie dahinter.
Der Junge bemerkte Jacks Gemuetswandlung von nachdenklich zu amuesiert. “Hey! Was ist so lustig?”
“Hast du jemals schon mal in der Praesidenten-Suite eines 5 Sterne Hotels uebernachtet?”

“Wow!”, die Augen von Chamaco weiteten sich vor Staunen. “Das ist ein Palast und keine Suite!”
Jack grinste als der Junge anfingen mit grossen Augen die Zimmer zu untersuchen und Jack ueber alles was er fand informierte. Gerade war er im Badezimmer angekommen.
“Holy Shit! Das Badezimmer alleine ist groesser als das Zimmer in dem ich bis jetzt gewohnt habe! Und erst die Badewanne! Die sieht eher aus wie ein Swimmingpool!”
“Hey, Chamaco. Wenn du fertig bist, hier alles einer Inspektion zu unterzie … “
“Einer was?”, der Kopf des Junge guckte aus dem Badezimmer heraus und sah Jack fragend an, der im Tuerrahmen zum Schlafzimmer stand.
“Einer Inspektion. Das heisst: Untersuchung.” erklaerte er.
“Aha. Und wieso sagst du dann nicht Untersuchung? Anstatt von Inspaktien?”
“I-N-S-P-E-K-T-I-O-N”, wiederholte Jack langsam.
“Ja. Sag’ ich doch.”
Jack schuettelte den Kopf. Der Junge erinnerte ihn so sehr an Kim.
“Ok. Kannst du mal her kommen ich moechte mit dir reden.” Jack ging zurueck ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Der Junge folgte ihm langsam. Irgendetwas sagte ihm, dass was immer auch der Mann ihm zu sagen hatte, er wuerde es nicht moegen.
“Setz’ dich. Du brauchst nicht zustehen.” Jack bemerkte das Zoegern es Junge. Als der er immer noch nicht reagierte, lehnte sich er sich zu ihm hin. Als der Agent sprach war seine Stimme weich und fuersorglich.
“Was ist los? Stimmt etwas nicht?”
“Du willst’ mich los werden, oder?”
“Was meinst du?”, fragte Jack ueberrascht und verwirrt zu gleich
“Was ich meine?! Du bist nicht besser, als alle anderen!”, der Junge schrie auf einmal und als Jack versuchte sich ihm zu naehern und zu beruhigen, machte Chamaco einen hastigen Schritt zurueck, wobei er ueber einen kleinen Tisch stolperte, was ihn und den Tisch zu Fall brachte. Instinktiv wollte Jack ihm versuchen auf zu helfen, was aber in einen weiteren Wutausbruch des Kindes resultierte.
“Fass mich nicht an! Lass mich in Ruhe!!” Chamaco war mittlerweile fast panisch und kroch auf allen Vieren rueckwaerts um den groesser moeglichen Abstand zwischen sich und Jack zu bringen.
“Ok, ok. Ich werde dich nicht anfassen. Ich bleibe hier stehen, ok? Alles was ich moechte, ist, dass du mir zuhoerst. Kannst du das tun?”, versuchte Jack den Jungen zu beruhigen. Als er sicher war, das Chamaco ihm zu hoerte fuhr er fort: “Es ist nicht so, dass ich dich nicht um mich haben will … aber …”, er stoppte, ploetzlich unsicher darüber, wie er es dem Jungen erklaeren sollte. “… aber … es ist nicht sicher in meiner Naehe zu sein.”
“Nicht sicher? Wovon sprichst du? Du hast mich vor Enrique gerettet. Wie kann ich in Gefahr sein, wenn ich bei dir bin?” Die Panik war verschwunden und durch Neugierde eines Kindes ersetzt worden.
Jack zoegerte, unsicher wie er es dem Jungen erklaeren sollte. Nach langem ueberlegen, kam er zu dem Schluss, dass es keinen weg kam es dem Kind zu erklaeren ohne das Jack Gefahr lief seine Tarnung auffliegen zu lassen und den Jungen in Gefahr zu bringen. Aber er wusste auch, das er ihm eine Erklaerung geben musste.
“Ich kann dir nicht geben was du brauchst. Ich bin selbst erst hierher gekommen, habe noch keine Idee wo ich die naechsten Naechte verbringen werde und wo ich arbeiten werde. Es waere nicht fair, dich um mich zu haben, wenn es jemanden gibt, der dir einen geregelten Tagesablaufen bieten kann und dir die Chance gibt zur Schule zu gehen, waehrend ich nicht weiss, ob ich morgen ueberhaupt noch in der Stadt bin.”
“Du willst mich nicht um dich haben.” Chamaco beharrte weiterhin auf seinem Standpunkt.
“Das habe ich nicht gesagt,” Jack wurde langsam ungeduldig, “Ich sagte ich kann dich nicht um mich haben. Ich habe nie gesagt, ich will dich nicht um mich haben. Das ist ein grosser Unterschied.”
“Nein, ist es nicht. Du hast es ja noch nicht mal versucht! Du hast einfach auf gegeben! Wenn man wirklich etwas will, dann kaempft man auch dafuer. Du hast aber einfach aufgegeben!”
Die Worte trafen Jack hart. Er hat sich nie als jemand gesehen, der einfach aufgibt, nicht ohne Kampf. Aber genau das, hat ihm der Junge gesagt. Und tief im Innere sagte ihm eine Stimme, der Junge hat recht. Erschrocken ueber sich selbst fragte Jack: “Ok. Was schlaegst du vor? Du bleibst bei mir, und hast ein Leben als waerest du auf der Flucht?”
“Vielleicht gefaellt mir so ein Leben? Ich moechte es auf jeden Fall versuchen. Biiiitteee ….” Bei dem letzten Wort klang Chamaco wieder nach dem was er war: Ein kleiner Junge.
Jack hob die Haende über den Kopf, als Zeichen seiner Aufgabe.
“Wie du willst, aber sobald ich das Gefuehl habe, mein Leben schadet dir, bringe ich dich zu einer Familie, wo du ein normales Leben fuehren kannst, verstanden?” Als Antwort bekam er ein Nicken. “Und, ich will, dass du einen Namen bekommst, der auch einer ist. Ich habe nämlich keine Lust ‘Junge’ zu rufen. Stell dir mal vor ic h mach das in einem oeffentlichen Park! Dann ende ich wie die zwei Hunde aus 101 Dalmatina, wie hiessen die noch gleich? Pongo oder so? Und am Ende habe ich 101 Jungen um mich herum, verstanden?”
“Verstanden!”, sagte der Junge waehrend er lachte. Das Bild wie der Mann im Park von 101 Junge umringt war, war einfach zu lustig.
“Also … hast du schon eine Idee wie du heissen moechtest?”
Die Antwort kam fast sofort.
“Alex!”
“Alex? Bist du dir absolut sicher, du moechtest so genannt werden?”
“Yap.”
“Na dann, nett dich kennen zu lernen Alex,” nach einer kurzen Pause fuegte Jack hinzu, “ Ich heisse James.”
Alex ergriff die ihm gebotene Hand und schuettelte sie etwas zu freudig, als er sagte: “Freut mich auch dich kennen zu lernen James!”

Es vergingen einige Monate und zur Jacks Ueberraschung, hatte er ein vaeterliches Verhaeltnis zu Alex aufgebaut. Innerhalb weniger Wochen, hatte er einen Job bei einer Speditionsfirma gefunden, die ihm erlaubt hatte, eine komfortable Wohnung fuer sich und den Jungen zu kaufen (und Dank des Geldes von der Regierung war das Apartment auch etwas luxurioeser, als denn unbedingt noetig). Alex hatte einen Platz an einer oeffentlichen Schule bekommen. Es stellte sich heraus, dass er ueberaus begabt war, und er kein Problem damit hatte, alles nachzuholen was er an Schule verpasst hatte. In ein paar Monaten wuerde er schon in eine Klasse mit gleichaltrigen kommen.
Es schien so als waeren die beiden ein normales Vater-Sohn-Team, dass ihren Weg ohne Ehefrau oder Mutter ging. Keiner der sie sah haette fuer moeglich gehalten, dass die beiden sich erst seit einigen Monaten kennen.
Jack genoss sein ‘normales’ Leben in vollen Zuegen. Sein groesstes Problem, im Moment, war nicht: “Wie verhindere ich den naechsten Terror-Angriff”, sondern “Was zum Teufel koche ich heute Abend?!” Schnell ging er seine Optionen durch, aber alle fuehrten zur gleichen Loesung: Er musste dringend einkaufen gehen, wenn er nicht schon wieder Mac&Cheese haben wollte. Der ehemalige Agent verzog das Gesicht bei dem Gedanken und beschloss das es heute Abend wohl der Anruf beim Chinesen werden wuerde. In dem Moment wurde die Beifahrertuer aufgerissen und Alex setzte sich mit einem ueberschwenglichen “Hi!” neben ihn.
“Was wird das denn?”, fragte Jack als der Junge Anstalten machte sich anzuschnallen.
“Ich schnalle mich an, James.”
“Ja, das sehe ich. Aber was machst du hier vorne?”
“John darf auch immer vorne neben seinem Vater sitzen!”, beschwerte sich Alex sofort, der genau wusste, was gemeint war.
“Sieht so aus, als muesste ich mal eine kleine Unterhaltung mit dem Vater deines Freundes haben. Los, ab nach hinten.”
“Och, menno!” Widerwillig stieg Alex wieder aus und setzte sich auch den Ruecksitz. “Dafuer will ich aber Musik hoeren!”
Jack verdrehte die Augen, willigte aber ein und kurz darauf wurde der Wagen von dem Soundtrack zu ‘High School Musical’ erfuellt, einschließlich eines laut mitsingenden 8 Jaehrigem.

Als Jack gerade in die Strasse einbiegen wollte in der sie beide wohnten, wurde er von einem anderen Wagen geschnitten, und musste in den Vorgarten eines Hauses ausweichen, um einen Zusammenprall zu verhindern. Er fluchte leise und riss seine Tuer auf.
“Was zum Teufel sollte das?!”, fragte er denn anderen Fahrer, der seinen Wagen ebenfalls geparkt hatte und jetzt auf ihn zu ging. Zu Jacks Ueberraschung reagierte dieser in dem er eine Waffe zog und sie auf ihn richtete. Der ehemalige Agent blieb sofort stehen und hob beschwichtigend die Haende hoch.
“Wow! Ganz ruhig. Ich will keinen Aerger.”
“Dafuer ist es jetzt zu spaet … Jack.”
Bei dem Namen schrillten sofort saemtliche Alarmglocken in Bauers Kopf und sein Verstand begann zu rasen … nur um von einem Schrei unterbrochen zu werden. Jack konnte noch gerade sehen wie zwei Maenner Alex aus dem Wagen zogen. Er war sich sicher, er hatte einen der Beiden schon frueher einmal gesehen, doch bevor er darueber nachdenken konnte, fuehlte er, wie ihm etwas hartes am Kopf traf, und alles um ihn herum schwarz wurde.

Jack erwachte mit Kopfschmerz und konnte ein Stoehnen nicht unter druecken. Noch bevor er Zeit hatte sich umzusehen wurde die Tuer zu seiner Zelle - Bauer hatte keinen anderen Namen fuer passender gehalten - aufgestoßen und drei Maenner betraten den Raum. Zwei von ihnen Trugen Gewehre mit sich und positionierten sich neben der Tuer. Sie waren eindeutig Wachen, die dafuer sorgen sollten, dass er keine ‘Dummheiten’ macht. Die andere Person kam auf den Agenten zu, der immer noch auf dem Boden saß.
“Hi, Jack. Wie lange ist es schon her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben?” Anstelle einer Antwort, bekam er ein fragenden Gesichtsausdrucks seines Gefangenen.
“Oooh, ich verstehe, du weißt gar nicht wer ich bin!”, die Stimme des Entfuehrers tropfte nur so vor Hohn,” Na dann werde ich dir mal auf die Spruenge helfen: Wir sind uns schon mal begegnet. Vor etwa 5 Jahren. Damals hast du vorgegeben, ein Freund meiner Brueder zu sein. Und die Deppen haben dir geglaubt. Ha! Haetten sie mal auf mich gehoert. Aber nein, sie mussten unbedingt ins Drogengeschaeft einsteigen. Obwohl ich ihnen gesagt habe, dass Sklaven einfacher sind zu kontrollieren.” Diesmal bekam Salazar eine Reaktion. Jack zitterte vor Wut. Nicht nur das er entdeckt worden war, und jetzt damit rechnen konnte, wenn er Glueck hat, morgen um diese Zeit im Flugzeug nach China zu sein, wesentlich schlimmer noch: Alex war wieder in die Haende von Sklavenhaendlern gefallen. Denn obwohl der Junge nicht hier war, so konnte sich Jack doch sicher sein, dass sie ihn mitgenommen hatten. Er benoetigte seine ganze Konzentration, um Salazar nicht an die Kehle zu springen. In dem Moment oeffnete sich die Tuer. Herein kam ein Latino im mittleren Alter, den Jack sofort als Enrique identifizierte. Bei dem Gedanken, dass Alex - sein Alex - erneut auf Enrique traf, drehte Jack den Magen um.
“Was willst du?”, fuhr Salazar den Eindringling an.
“Ich bin fertig mit dem Jungen. Wo willst du ihn haben?”
Salazar ueberlegte einen Augenblick, bevor er antwortete: “Wie sieht er aus?”
“Ich habe getan was du wolltest; also nicht gut.”
“Erschiess ihn. Er hat keinen Wert mehr fuer uns.”
Bei diesen Worten, sprang Jack auf und noch bevor Salazar wusste was passierte, war Jack ueber ihn und pruegelte auf ihn ein. Zu dem Zeitpunkt, als alle Umstehenden realisiert hatten was gerade passierte und Anstalten machten, ihrem Chef zu helfen, war dieser schon bewusstlos. Um seinen Kopf herum bildete sich langsam eine immer groesser werdene Blutlache. Wenn Salazar noch nicht tot war, so wuerde er es bald sein, was dem ehemaligen Agenten die Moeglichkeit gab, sich um die anderen zu kuemmern. Mit einer schnellen Drehung seines Handgelenkes, entwaffnete Jack den ersten der beiden Bodyguards, und drehte ihn so vor sich, dass er ihm als Schild diente. Im selben Moment erschoss er Bodyguard Nummer 2 und eine Sekunde spaeter folgte sein Freund.
Enrique, der unbewaffnet war, machte einen klaeglichen Versuch einer Flucht. Er wurde aber schnell von Jack, mithilfe eines gezielten Schusses in die Kniekehle, gestoppt.
Jack naeherte sich langsam, der am Boden liegenden Person, wobei er den Anblick genoss. Enrique sollte mindestens genauso leiden wie Alex und all die anderen Kinder, denen er Leid angetan hatte.
“Wo ist der Junge?”, Jacks Stimme war tief und bedrohlich, als er sprach und liess Enrique zusammen zucken.
“Fahr zur Hoelle!”, presste der verwundete Sklavenhaendler hinter zusammen gebissenen Zaehnen hervor. Als Antwort bekam er einen Tritt gegen sein ohnehin schon maltraetiertes Knie, was ihn vor Schmerzen schreien liess.
“Ich frage noch mal: Wo … ist … der … Junge?” Jack lehnte sich beim sprechen dicht zu Enrique herunter, was diesen nochmals zusammen zucken liess, und machte nach jedem Wort eine kurze Pause, um jedes einzelne zu betonen.
“Was willst du mit ihm? Er ist wertlos! Nichts weiter als ein gerauchtes Werkzeug!” Enrique sprach diesmal schnell, so als wuerde er hoffen, der blonde Mann vor ihm wuerde dadurch die Worte nicht verstehen. Der Fuss, der mit Gewalt auf sein Kniescheibe zerschmetterte, zeigte ihm, dass er sehr wohl verstanden wurde.
“Hoer mir gut zu: Der einzige der hier wertlos ist, bist du, du verdammtes Stueck scheisse!”, Jacks Stimme war weiterhin tief und bedrohlich, wenn es auch deutlich war, dass er um die Beherrschung kaempfte, “Niemand ist wertlos. Vor allem keine Kinder. Typen wie du machen mich krank, die denken sie koennten mit den Kindern machen was sie wollen.” Abermals, trat Jack mit Wucht auf das Knie, um seinen Worten Ausdruck zu verleihen, und abermals schrie Enrique vor Schmerz.
“Letzte Chance, wo ist Alex? Oder soll ich dir auch noch das andere Knie brechen?”
Der Sklavenhaendler schuettelte panisch den Kopf und zeigte zu einer Tuer die ca. 10 Meter hinter ihm war. Als Dankeschoen bekam sein Kopf eine Kugel und Jack rannte zu der Tuer die ihm von dem anderen Mann gezeigt wurde. Er war erstaunt zu sehen, dass die Tuer unverschlossen war. Gleich darauf wurde ihm klar wieso: Alex lag auf dem Boden in einer Foetus aehnlichen Position. Seine Schultern zitterten, das einzige Zeichen, dass er bei Bewusstsein war und das er weinte. Vorsichtig naeherte sich Jack dem Jungen und kniete sich neben ihn. Unsicher was zu tun, legte er ihm eine Hand auf die Schulter und nannte ihm beim Namen. Der Junge reagierte zu naechst nicht, und Jack fing an ihn auf Verletzungen zu untersuchen. Er atmete erleichtert auf. Anscheinend hatte der Junge nochmal Glueck im Unglueck gehabt. Soweit er feststellen konnte hatte Alex zwar eine Menge blauer Flecke davon getragen, sowie eine geplatzte Lippe, aber das waren Verletzungen die heilen wuerden.
“James?” Alex Stimme war heiser.
“Ja, ich bin hier, Alex”, Jack strich dem Jungen durchs Haar und redet beruhigend auf ihn ein. Es dauerte nicht lange, bis Sirenen zu hoeren waren. Anscheinend hatte jemand, der ihre Entfuehrung gesehen hatte, die Polizei benachrichtigt.
Als die Sirenen fast da waren wendete sich Jack an den Jungen.
“James?”
“Aha.”
“Hoer zu, die Polizei ist fast hier. Die werden sich um dich kuemmern. Alles wird wieder gut keine Sorge.” Er streichelte dem Jungen nochmals beschwichtigend und aufmunternd durchs Haar, bevor er sich zum gehen wand. Aber er wurde von einer kleinen Hand zurueck gehalten.
“Wohin gehst du? Und warum gehst du? Verlaesst du mich jetzt, obwohl du versprochen hast, dass wir immer zusammen sein werden?” Traenen stiegen dem Jungen in die Augen und Jack konnte nicht anders, als ihn in dem Arm zu nehmen.
“Es tut mit Leid, Alex. Ich weiss, das ich dir das versprochen habe, aber … “, er stockte. Wie sollte er einem Achtjaehrigem erklaeren, was los war? Wie sollte er ihm erklaeren, dass er eigentlich gar nicht mehr am Leben sein durfte? Er schluckte mehrmals bevor er antwortete: “Ich kann es dir nicht erklaeren, aber die musst mir vertrauen. Ich tue das nicht um dir weh zu tun, sondern um dich zu beschuetzen. Das verstehst du doch, oder?” Der Junge nickte.
“Werde ich dich jemals wieder sehen?”
“Ich weiss es nicht”, antwortete Jack wahrheitsgemaess. Dann griff er in seine Tasche und holte seine Kreditkarten heraus, die er dem Jungen gab.
“Hier. So kann ich zumindest ein bisschen auf dich acht geben. Aber nicht, dass du alles bei ToysRus ausgibst.” Der Junge grinste.
“Keine Sorge. Ich dachte eher an den Computerladen zwei Blocks von uns entfernt.” Diesmal lachten beide.
“Pass auf dich auf, Cowboy.”
Jack fuhr noch mal mit seiner Hand spielerisch durch das Haar des Jungen. In diesem Moment konnten sie hoeren, wie Polizisten das Gebaeude betraten. Wenn Jack unentdeckt hieraus kommen wollte, durfte er keine Zeit verlieren. Schnell verliess er den Raum und begab sich aufs Dach, in der Hoffnung, einen Weg zu finden, wie er von dort, ohne aufesehen zu erregen, runter auf die Strasse kam. Er hatte Glueck. In der Gegend wo sie sich befanden, standen die Haeuser dicht bei einander. Es war ein leichtes fuer Jack von einem Dach zum anderen zu klettern. Als er glaubte weit genug entfernt zu sein kletterte er zurück zur Strasse und setzte seinen Weg fort. Die Gegend war ruhig, der einzige Laerm kam von den Sirenen der Polizei und Rettungswagen und Jack war gluecklich ueber diesen Umstand. Traenen bildeten sich in seinen Augen. Es tat weh Alex zurueck zu lassen, aber es war noetig gewesen. Er war von Salazar erkannt worden und er hatte keine Zweifel, dass auch einige der Polizisten ihn wieder erkannt haetten. Es war dumm gewesen, zu glauben, dass er sich unbemerkt in L.A. verstecken konnte. Und das schlimmste: Es war nicht Jack, der dafür bezahlt hatte, sondern Alex. Er konnte nur hoffen, dass das Geld dem Jungen half nicht wieder ein Leben auf der Strasse zu fuehren, mal davon abgesehen, dass er die Kreditkarten, sowie so nicht mehr benutzen konnte. Entschlossen wischte Jack sich die Traenen aus den Augen. Er musste so schnell wie moeglich aus der Stadt raus und sich eine neue Identitaet zu zulegen.
Und zum zweiten Mal in wenigen Monaten ging Jack einem neuen Leben entgegen.

The End


Anmerkung:
Ihop ist eine Restaurantkette, die sich auf Pancakes spezialisiert hat. Obwohl man natuerlich auch andere Gericht dort bekommt. Es hat nichts mit dem von Apple erfundenen iPod zu tun.
Mac&Cheese ist die Abkuerzung fuer Macaroni and Cheese (=Macaroni und Kaese). Eines der “all time favourites for kids”.

         
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