Unter
falschem Verdacht
by Janina
Nach Season 4
Tony erwacht nach einer durchzechten Nacht neben einer
fremden Frau in einer
Absteige. Die Frau ist tot, und Tony hat Blut an den
Händen. Da Jack offiziell
tot ist, kann nur Michelle ihn retten und seine Unschuld
beweisen, indem sie
den Täter findet!
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Tony sitzt auf der Bettkante und hält sich seinen Kopf.
Er hatte Angst, er würde sonst zerspringen. Langsam
steht er auf und geht ins Badezimmer. Nie wieder
Alkohol, sagte er sich. Gleichzeitig wusste er auch
dass dieser Vorsatz nicht lange halten würde. Immer noch
im Halbschlaf öffnet er das Schränkchen, das über dem
Waschbecken hängt. Nach einigem Suchen findet er endlich
die gesuchten Kopfschmerztabletten. Als er aus der Dose
ein paar auf seine linke Hand schütten will, ist er
schlagartig hellwach. Denn diese ist voller Blut. Rasch
wirft er einen Blick in den Spiegel und auch in seinem
Gesicht ist welches. Er dreht den Wasserhahn auf und
wäscht sich das Blut von seinen Händen und aus seinem
Gesicht. Anschließend untersucht er sorgfältig seinen
Körper. Aber es kann nicht von ihm stammen. Woher,
verdammt noch mal, kommt das Blut her.
Verzweifelt versucht er sich daran zu erinnern, was
gestern abend passiert ist. Die letzte Erinnerung ist,
dass er in einer Bar ein paar Bier trinkt. Dazu stellt er
fest, dass er gar nicht in seinem Badezimmer steht.
Plötzlich überkommt ihn eine schreckliche Ahnung und
langsam geht er zurück ins Schlafzimmer. Er kann gar
nicht glauben, was er dort sieht. Auf dem Bett liegt eine
halbnackte Frau auf dem Rücken. Sie hat ein schönes
Gesicht und rote Haare. Ihre Haut ist sehr hell, fast
weiß. Dies könnte aber auch daran liegen, dass überall
Blut ist. Auf ihrem Oberkörper befinden sich mehrere
Stichwunden. Ein großes Messer liegt vor dem Bett auf
dem Boden.
Nach mehreren Minuten löst sich Tony endlich aus seiner
Erstarrung und beginnt hektisch seinen Klamotten zu
suchen. Er zieht sich an und verlässt hastig die Wohnung.
Die Gedanken rasen in seinem Kopf. Ziellos irrt er durch
die Strassen. Etwa eine Stunde später kommt er an einem
schäbigen Motel vorbei. Tony bleibt stehen, prüft wie
viel Geld er dabei hat, nickt und geht dann ins Motel, um
sich ein Zimmer zu nehmen. Hallo? Meldet sich
eine verschlafene Stimme. Michelle, tut mir leid,
dich zu wecken und du bist bestimmt noch sauer auf mich.
Aber ich stecke in Schwierigkeiten und du bist die
einzige, der ich vertrauen kann. Sie hatten gestern
abend einen ziemlich heftigen Streit wegen der Firma, die
sie gründen wollen. Deswegen ist er in eine Bar gegangen
um seinen Ärger runterzuspülen. Einen Moment herrschte
Schweigen. Ich hoffe, für dich, dass es wirklich
sehr ernste Schwierigkeiten sind. Erleichtert
erzählte Tony kurz, was los ist. Oh mein Gott. Du
musst dich sofort stellen. Sonst wird alles noch
schlimmer. Du weißt doch genau, dass das
nicht geht. Die sperren mich ein und werfen den
Schlüssel weg. Alle Beweise sprechen gegen mich.
Wahrscheinlich sind auch noch meine Fingerabdrücke auf
dem Messer. Hast du etwa die Wohnung
verlassen, ohne dich um die Beseitigung der Abdrücke zu
kümmern? Fragte ihn Michelle argwöhnisch.
Michelle, ich konnte nicht mehr klar denken und
wollte nur noch von dort weg. Wir müssen herausfinden
was passiert ist, d. h. du musst es? Waaaaaas?
Wieso ich, was ist mit dir? Du bist doch dort gewesen.
Ja, schon. Aber ich kann mich an nichts mehr
erinnern. Bitte, Michelle. Wieder war Schweigen.
Tony konnte Michelle förmlich vor sich sehen,
wie sie nachdenkt. Na schön. Ich fahre in zur CTU
und sehe, was ich tun kann. Michelle hatte zwar
schon gekündigt, aber ihr letzter Arbeitstag würde erst
in zwei Wochen sein. Danke. Tut mir leid wegen
gestern. Ich liebe dich. Ich liebe dich auch.
Eine halbe Stunde später traf Michelle in der CTU ein
und ging sofort an ihren Schreibtisch, um die
Polizeimeldungen zu lesen. Aber von einem Mord an einer
Frau gab es noch keine. Zum Glück hatte sich Tony die
Adresse und die Appartment-Nummer gemerkt, bevor er Hals
über Kopf davon gestürzt ist. Diese gab Michelle nun in
ihren Computer ein. Sofort spuckte er die gewünschte
Information aus. Unter der Adresse ist eine Sandra Lawson
gemeldet. Sie ist 24 Jahre alt, studiert an der UCLA und
hat eine Vorstrafe aus ihrer Jugendzeit wegen Diebstahl.
Nach dem Foto zu urteilen eine hübsche Frau. Ihre Akte
ist nicht gekennzeichnet. Also liegen auch keine
Verbindungen zu bekannten Kriminellen vor. Jedenfalls
keine, von denen die Behörden wissen. Nun. Wie ist
Tony an die Frau geraten? Handelt sich nur um einen Flirt
und hat er sie tatsächlich getötet oder steckt etwas
anderes dahinter. Nein. Er hat sie nicht umgebracht. Das
spüre ich. Michelle saß noch einige weitere Zeit
in Gedanken versunken da.
Gerade als sie beschlossen hatte, zur Uni zu fahren,
erschien die Polizeimeldung auf ihrem Computer.
Frau tot aufgefunden
mehrere
Stichwunden
Täter flüchtig
keine Zeugen.
Michelle atmete vor Erleichterung tief durch. Das
bedeutete, dass niemand Tony hat weggehen sehen.
OBrian. Chloe, ich werde für ein
paar Stunden weg sein. Sollte etwas sein, soll sich
Curtis darum kümmern. Ist irgendetwas
passiert? Nein, Chloe. Ich muss etwas erledigen und
bin bald wieder da. Genervt legte Michelle den
Hörer auf. Sie nahm ihre Tasche und das Foto von Sandra
Lawson, dass sie vor dem Gespräch ausgedruckt hatte und
verließ das Büro.
Auf dem Campus hatte sie relativ schnell das richtige
Wohnheim gefunden. Dann fragte sie sich nach jemandem
durch der Sandra Lawson gekannt hat. Aber offenbar hatte
sie nicht viele Freunde. Endlich hatte Michelle Sandras
Mitbewohnerin gefunden, Amber Morrow. Nachdem Michelle
sich vorgestellt und erklärt hatte warum sie da ist,
gehen die beiden einen Kaffee trinken. Kennst du
Sandra schon lange, Amber? Seit ein paar
Jahren. Wir haben uns hier auf dem College kennen gelernt.
Wie war Sandra denn so? Anscheinend hatte sie nicht
so viele Freunde hier. Das stimmt. Sie war
immer sehr zurückgezogen. Zu allen ist sie immer
freundlich gewesen und man konnte sich gut mit ihr
unterhalten. Aber in letzter Zeit war sie irgendwie
anders. Und
Amber brach ab. Ja, du
kannst ruhig weiter sprechen. Es bleibt unter uns.
Nun. Ich
also ich hatte immer das
Gefühl das sie so eine Art Doppelleben führt. Sie ist 2-3-mal
die Woche abends weg gegangen und fast jedes Wochenende.
Als ich sie mal gefragt, wo sie immer hin geht, hat sie
mich wütend angefahren, das es mich nichts angehen
würde. Aber ich habe mir Sorgen gemacht und bin ihr
eines Abends gefolgt. Und wo ist sie
hingegangen? Fragte Michelle hoffnungsvoll.
Vielleicht würde sich endlich eine Spur ergeben.
In einen Club. Einen Strip-Club. Er heißt Pink
Flamingo, in der Clement Street. Vielen Dank,
Amber. Du hast mir sehr geholfen. Michelle stand
auf. Sie werden doch Sandras Mörder finden, oder?
Natürlich, das verspreche ich dir. Auf dem
Weg zu ihrem Wagen, zog Michelle ihr Handy aus der Tasche.
OBrian. Chloe, bitte such mir
alles über den Pink Flamingo in der Clement Street und
dessen Besitzer heraus. Wozu?
Bitte Chloe, tu es einfach, okay! Schon
gut. Einen Moment. Kaum eine Minute später.
So hier haben wir es. Oh Mann, das ist ja ein
Stri
! rief sie entrüstet. Das weiß
ich Chloe.
Was gibt es noch? Es liegen ein paar Anzeigen
wegen Ruhestörung vor. Der Besitzer hat ein paar
Vorstrafen und hat auch schon im Gefängnis gesessen.
Sein Name ist Pete Breckinridge. Breckinridge,
ich glaube den Namen kenne ich irgendwo her, aber ich
kann mich auch täuschen. Michelle überlegte einen
Moment. Gibt es eine Adresse von ihm?
Ja, 1534 Malon Boulevard. Ok. Finde
heraus ob es eine Verbindung zu Tony gibt und ruf mich
dann an. Zu Tony, unserem Tony?
Ja. Danke Chloe. Dann legte Michelle auf und
fuhr los. Am Haus von Breckinridge klingelte Michelle,
aber es öffnete niemand. Sie schaute sich kurz um und
ging dann einmal um das Haus, konnte aber niemanden
entdecken, ein Auto stand auch nicht in der Garage.
Nun gut, dann versuche ich es im Club.
Michelle hält gerade vor dem Club, als ihr Handy
klingelt. Es ist Chloe. Ja? Es gibt
eine Verbindung. Tony hat ihn vor ein paar Jahren ins
Gefängnis gebracht. Es war einer seiner ersten Fälle
hier bei der CTU. Sagst du mir warum du die ganzen
Informationen brauchst. Das kann ich nicht.
Aber vielen Dank, Chloe. Und sag bitte niemandem etwas
davon. Dann legte Michelle auf, um gleich darauf
wieder eine Nummer zu wählen. Verdammt, nur die
Mailbox. Dann betrat sie den Club. Wir haben
noch geschlossen. Rief eine weibliche Stimme hinter
einer Bar, links von Michelle. Dann drehte sich die Frau
um. Michelle wandte sich zu ihr um. Oh. Wollen Sie
etwas Bestimmtes? Ich suche Pete Breckinridge.
Wir
suchen zurzeit keine Tänzerinnen. Was? Nein,
deswegen bin ich nicht hier. Ich muss ihn wegen etwas
anderem sprechen. Und weswegen? Fragte
plötzlich eine männliche Stimme hinter hier. Michelle
drehte sich erschrocken um und trat einen Schritt zurück.
Sie hatte sich aber schnell wieder gefangen. Der Typ
gefiel ihr ganz und gar nicht. Also griff sie mit der
rechten Hand auf ihrem Rücken und unter die Jacke. Dort
hatte sie, bevor sie die CTU verlassen hatte, ihre Waffe
hin gesteckt. Das sage ich ihm persönlich.
Ich bin Pete Breckinridge. Also, wer sind Sie und
was wollen Sie? Was können Sie mir über
Sandra Lawson sagen? Wozu wollen Sie das
wissen? Weil sie tot ist. Die Frau
hinter ihr gab einen kleinen leisen Aufschrei von sich.
Schade, sie war eine tolle Tänzerin, sagte
Breckinridge mit einem Bedauern in der Stimme. Und
jetzt denken Sie ich habe etwas damit zu tun. Kurze
Pause, dann sagte Michelle: Wie kommen Sie darauf,
dass Sandra Lawson ermordet worden ist?
Daraufhin drehte sich Breckinridge um und rannte durch
die offen stehende Tür davon. Verdammt. Sie
zog ihre Pistole und rannte ihm hinterher. Stehen
bleiben oder ich schieße! Aber den Gefallen tat er
ihr nicht. Michelle griff nach ihrem Telefon. Chloe,
ich brauche sofort Verstärkung in die Clement Street und
zwar vor fünf Minuten. Schon unterwegs.
Gott sein Dank stellte Chloe diesmal keine Fragen. Sie
sah wie Breckinridge in eine Seitenstrasse einbog. Sofort
lief Michelle in die Strasse zur Rechten um ihm den Weg
abzuschneiden. Und es gelang ihr auch. Sie kam vor ihm
auf die Kreuzung und richtete schwer atmend die Waffe auf
ihn. Keine Bewegung. In diesem Moment hielt
auch eine Polizeistreife neben ihr. Zwei Polizisten
stiegen mit gezogenen Waffen aus. Michelle trat einen
Schritt zur Seite. Ich bin Michelle Dessler von der
CTU. Verhaften Sie den Kerl wegen Mordverdacht und
bringen Sie ihn in die CTU. Mam, zeigen Sie
mir ihre Marke bitte, entgegnete einer der
Polizisten. Was sie auch umgehend tat. Daraufhin sicherte
er seine Waffe, legte Breckinridge Handschellen an und
setzte ihn in den Wagen. Michelle ging zu ihrem Wagen und
fuhr zurück.
Als sie in der CTU eintraf, wurde sie gleich von Chloe
und Curtis empfangen. Chloe wollte etwas sagen, doch
Curtis war schneller. Michelle, was ist hier
eigentlich los? Eben war die Polizei hier und hat einen
Verdächtigen gebracht. Das erkläre ich euch
später. Wo ist der Kerl? Verhörraum 1.
Warum kannst du es uns nicht jetzt sagen. Steckt Tony in
Schwierigkeiten? Michelle, die sich schon umgewandt
hatte, um zu gehen, blieb plötzlich stehen. Nach kurzem
Zögern, wandte sie sich wieder um. Ihr müsst mir
vertrauen bitte. Es wird sich alles aufklären. Später.
Dann ging sie davon.
Warum haben Sie Sandra Lawson ermordet?
Ich habe gar nichts getan. Sie war bei mir
Tänzerin, antwortete Breckinridge seelenruhig.
Ich glaube ihnen kein Wort. Reden Sie endlich. War
sie ihnen nicht mehr gut genug oder hatte sie ihre
Schulden nicht rechtzeitig bezahlt? Anstatt zu
antworteten schaute sich der Typ nur um. Michelle verlor
langsam die Geduld. Sie schrie jetzt: Wenn Sie
nicht sofort das Maul aufmachen, werde ich andere
Methoden anwenden. Schmerzhafte Methoden. Zum
ersten Mal, hatte sie das Gefühl, seine Aufmerksamkeit
erlangt zu haben. Er schaute sie an, sogar ein wenig
ängstlich. Aber das war schnell weg. Was können
Sie schon tun? Mehr als sie denken. Sie
schob den Tisch zur
Seite, zog ihre Pistole und richtete sie auf sein Bein.
Ich zähle jetzt bis drei. Sollten Sie mir dann
nicht die Wahrheit sagen... Sie entsicherte die
Waffe. Breckinridge schluckte und schaute ihr direkt in
die Augen. Eins... zwei... Okay, okay.
Er musste die Entschlossenheit in ihren Augen gesehen
haben. Schon gut. Ich wollte mich an jemandem
rächen und Sandra hatte Mist gebaut. So konnte ich zwei
Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ich habe sie dafür
bezahlt den Typen zu verführen und etwas in seinen Drink
zu schütten. Welchen Typen? Aber er
ließ sich Zeit mit der Antwort. Also tat Michelle so,
als würde sie den Abzug betätigen. Tony
Almeida, schrie Breckinridge. Na los,
erzählen Sie weiter. Er hat mich in den
Knast gebracht und dafür musste er bezahlen. Ich habe
vor der Bar gewartet und bin den beiden hinterhergefahren.
Sandra hat mich dann in ihre Wohnung gelassen. Almeida
war völlig weggetreten. Sie stand in ihrer Unterwäsche
vor dem Bett. Da habe ich das Messer gezogen auf sie
eingestochen. Sie hat zum Glück nicht geschrieen. Ich
habe mein Geld wieder genommen und bin schnell gegangen.
Sie sind ein elendiger
Mistkerl. Ich hoffe, Sie werden im Gefängnis verrotten.
Dann verließ sie den Verhörraum. Im Beobachtungsraum
traf sie auf Curtis und Chloe, die sie mit überraschten
Gesichtern anschauten. Curtis fand als erster seine
Sprache wieder. Ich kümmere mich um ihn. Informier
du Tony. Danke. Vor allem dir Chloe, für
deine Hilfe. Sie winkte ab. Michelle verließ den
Raum. Draußen wählte sie rasch Tonys Nummer, aber wie
sie schon erwartet hatte, ging nur die Mailbox an. Also
machte sie sich auf dem Weg zum Motel. Zum Glück hatte
Tony ihr den Namen gesagt. Etwa zwanzig Minuten später
traf sie dort ein. Sie ging zur Anmeldung, zückte ihre
Marke sowie ein Foto von Tony. CTU. Ich muss wissen
welches Zimmer dieser Mann hat. Er ist heute morgen hier
eingetroffen. Der Mann schaute skeptisch auf ihre
Marke und in sein Buch, das vor ihm lag. Gelangweiligt
antwortete er: Zimmer 12. Den Gang runter und
dann rechts. Keine fünf Minuten später klopfte Michelle
dann Zimmer 12. Tony? Ich bin es. Es ist alles in
Ordnung. Bitte mach die Tür auf. Die Tür ging
einen Spalt breit auf. Tony schaute vorsichtig heraus.
Als er niemanden außer Michelle entdecken
konnte, öffnete er sich ganz. Michelle flog in seine
Arme und küsste ihn. Wir haben den Kerl
gefunden, sagte sie anschließend überglücklich.
Wirklich, wer war es? Ein Typ namens
Pete Breckinridge. Das darf doch nicht wahr
sein. Der? Das war meine erste Verhaftung bei der CTU. Wo
ist er jetzt? Auf dem Weg ins Gefängnis.
Tony schaute Michelle lange an. Dann sagte er: Ich
bin dir unendlich dankbar. Ich liebe dich. Dann
küssten sie sich.
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