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24 - 04:00 - 05:00
von Agent Baker

Season/Spoiler: Season 4, bis Folge 24

Summary / Was bisher geschah: Jack und Chase waren bei ihrem Kontaktmann angekommen, der sich als David Palmer entpuppt hatte und ihnen einen Tipp gab wo sie womöglich Hinweise auf Kimberlys Verbleib erhalten könnten, die entführt worden war.

Unterdessen feiert ein junges Päärchen names Forest Wester und Lisa Stone ihr zweijähriges Beziehungsdasein, als Forest erschossen und Lisa verschleppt wird.

Chloe und Adam waren ebenfalls eingeschalten worden und sie riskierten vieles um Kim zu finden. Vorallem da Chloes Schicht erst um 07:00 Uhr begann und sie anonym hier war. Zu allem Übel hatten sie dann auch noch eine wichtige Spur zu Kim verloren.

Disclaimer: Ich verfolge keinerlei finanzielle Interessen mit dieser Story. Sie ist geschrieben, damit andere Fans sie lesen können.

Jack und Chase waren endlich angekommen! Die Adresse, die sie von David Palmers Kontaktmann erhalten hatten, hatte sie nach Downtown geführt. Es war eine alte, leerstehende Gelddruckerei – oder besser gesagt Wäscherei – in der laut der Aussage von Stephen Hampry auch schon einige Waffendeals über die Bühne gegangen waren. In Verbindung mit der 9x18 PM Patrone wäre kein Ort geeigneter für eine Übergabe oder gar als ein Depot. Zumindest nur was Hampry bekannt war. Die Chance hier wirklich zu finden was sie suchten war für Jack und Chase verschwindend gering, aber es war eben ihre einzige Spur. Auch wenn sie noch so dünn war, ihr musste nachgegangen werden.

Jack stellte den Wagen zwei Häuser weiter ab und sah Chase an. „Fertig?“, fragte er ihn.

„Na ja, ich bin schon lange nicht mehr im Einsatz gewesen, aber ich denke ich bin entschlossen genug.“ Während er das sagte wurde er von Jacks Blicken durchbohrt. Er schien ihm zu glauben, denn er gab Chase eine Waffe und klopfte ihm auf die Schulter.

Beide stiegen sie aus. Mit flotten Schritten näherten sie sich dem Grundstück. In der Mitte konnte man die Druckerei sehen. Der ganze Bereich war von einer mehr oder minder hohen Mauer umgeben und an der Stelle, an der sich früher wahrscheinlich ein Tor befunden hatte, lag jetzt nur etwas plattgefahrener Müll herum. Sie konnten diesen Weg gehen, doch Jack gab Chase mit zwei Fingern zu verstehen, dass er über die Mauer klettern wollte. Beide hievten sich nach oben und überblickten das Gelände. Es schien alles ruhig zu sein. Das Gebäude war finster, es stand kein Wagen davor und keine Menschenseele war zu sehen. Was nicht heißen musste, dass keine da war. Da war Jack übervorsichtig. Mit einem geschmeidigen Satz schwang er sich über die Mauer und legte sich sofort flach auf den Boden als er unten ankam. Chase tat es ihm nach.

Die Waffen auf das Gebäude gerichtet, schoben sich beide langsam nach oben und setzten sich in Bewegung. Nervös sich umblickend erreichten sie es schnell und fanden in seinem Schatten Schutz. Jack versuchte einen möglichen Eingang zu finden, während Chase immer noch die Gegend im Auge behielt. Die beiden waren immer noch ein perfektes Team.

Jack pfiff leise durch die Zähne um Chase herzuholen. Eine kleine Luke, die in den Keller führte, würde ihr Weg ins Innere sein. Das Fenster war zerbrochen und so war es Jack und Chase ein Leichtes einzudringen.

Im Gebäude vollzogen sie das selbe Schauspiel wie sie es schon außen gespielt hatten. Umsehen, Lage erkunden, Deckung geben. Aber auch hier drinnen schien alles ruhig. Chase war bereits dabei eine Treppe hochzugehen. Er wollte zur Druckerei gelangen. Mit der Mündung seiner Pistole drückte er eine Tür auf, die fürchterlich quietschte. Das gefiel ihm gar nicht. Doch von oben war nicht zu hören. Er und Jack schienen unbemerkt geblieben zu sein.

Er setzte seinen Weg fort. Jack folgte ihm mit leisen Schritten. Die Druckerei befand sich in einer großen Halle, die sehr leicht zu überblicken und recht ungeschützt war. Am oberen Rand der westlichen Seite konnte Chase ein kleines Büro erkennen, dass man durch eine Gittertreppe erreichen konnte. Mit dem Kopf deutete er auf das Büro und mit der nach oben gestreckten Faust gab er Jack zu verstehen, er solle herunten bleiben und ihm gegebenenfalls den Rücken frei halten.

Gebückt lief er auf die Treppe zu und tappte sich hoch. Jack versuchte währenddessen bestmöglich den Überblick zu bewahren. Was gar nicht so leicht war, denn die wuchtige Druckermaschine nahm ihm den größten Teil seines Blickfeldes. Doch es schien kein Grund zur Sorge zu sein. Chase war heil nach oben gekommen und das Gebäude lag weiterhin in seiner bedrückenden Stille.

Chase lies seinen Blick durch den ganzen Raum schweifen. Doch auch hier konnte er nichts verdächtiges erkennen. Am Fenster, durch das man in die Halle sehen konnte stand ein kleines Kontrollpult. Mit ihm wurde wahrscheinlich das Licht in der Halle, im Büro und womöglich auch im Keller eingeschaltet werden. Das wollte er erst später ausprobieren. Von hier oben konnte er fast den gesamten Bereich überblicken. Im Keller hatten sie niemanden entdeckt. Hier oben war auch kein Mensch und wenn sich jemand nicht gerade hinter der Druckermaschine verstecken würde, waren sie alleine in der Druckerei.

Instinktiv richtig handelte Jack, als er dies nachprüfte. Wie erwartet hielt sich auch niemand hinter dem Drucker auf. Also drückte Chase einen großen Knopf auf dem Pult und er hatte sich nicht geirrt. In der Halle, sowie im Büro wurde das Licht eingeschaltet. Jack erschrak und blickte verwirrt zu Chase nach oben. Dieser deutete ihm mit einem Nicken, dass alles Okay war. Der Bereich war sicher.

Nun konnten sich die beiden in dieser Druckerei mal ein wenig umsehen...

04:05:37 Uhr

David Palmer gab auf. Er legte das Handy beiseite und drückte die Hände auf sein Gesicht. Die Nummer würde nicht mehr erreichbar sein. Sie waren so nahe dran gewesen. Er fragte sich was passiert war. Auf jeden Fall hatten sie einen wichtigen – wenn nicht den wichtigsten – Hinweis überhaupt verloren. Darüber ärgerte er sich dermaßen. Er hoffte, dass Jack Bauer und seinem Partner wenigstens die Spur von Stephen Hampry etwas helfen würde. Er konnte nur beten.

Da meldete sich das Handy, dass er von Chase Edmunds bekommen hatte! Dran war Jack Bauer. „Mr. President, wir haben die Druckerei erreicht. Bis jetzt konnten wir nichts verdächtiges entdecken oder kein Individuum sichten. Was aber nicht heißen muss, dass hier nichts ist. Mir ist vorhin noch etwas wichtiges eingefallen! Adam soll die Suchparameter noch mal auswerfen. Vielleicht kann er den Radius ja begrenzen von wo das Handysignal gekommen ist.“

„Ich kümmere mich darum!“, versicherte ihm David entschlossen.

„Danke, Mr. President!“

Chloe O’Briens Nummer wählend, sah Palmer auf die Uhr. Würde etwa schon wieder so ein Tag beginnen? Er wurde verrückt bei dem Gedanken. Zu viel Leid hatte er schon sehen müssen. Und am eigenen Leib erfahren müssen.

„O’Brien?“, meldete sich Chloes ermüdende Stimme.

„Hier ist David Palmer, geben Sie mir bitte Ihren Kollegen! Adam heißt er glaub ich.“

„Ja kann ich machen, wieso?“

„Miss O’Brien...!“ David Palmer brachte seine Ungeduld zum Ausdruck. Doch sie verstand gleich, quengelte etwas in den Hörer und kurze Zeit später hatte der Ex-Präsident Adam am Apparat.

„Mister... ähm...“

„Kaufman, Sir!“

„Kaufman, ist gut. Können Sie die Suchparameter noch einmal auswerfen? Um den Suchradius zu begrenzen. Vielleicht liegt die Adresse zu der sich Jack und Mr. Edmunds begeben haben in genau diesem Radius.“

„Auf die Idee bin ich auch schon gekommen und habe grade damit angefangen.“

„Sehr gut, Mr. Kaufman, wann kann ich denn mit einem Ergebnis rechnen?“

„Jeden Moment, Sir.“

David Palmer blieb dran. Er wartete auf Kaufmans Bericht. Er hatte nicht mal groß Zeit sich weiter über die Dinge Gedanken zu machen, denn Kaufman meldete sich schneller als erwartet wieder. „Sir, genau sagen kann ich es nicht, aber es muss in der Nähe des westlichen Hafens von LA sein. Das Signal kam irgendwo aus einem Bereich 10 Kilometer um den Hafen. Tut mir leid, Sir, mehr ist leider nicht drin.“

„Ist schon gut, danke. Ich melde mich wieder.“

Das war gar nicht gut. 10 Kilometer im Umkreis des Hafens befanden eine Menge Gebäude. Sie könnten die Docks durchsuchen, aber selbst das würde zu Zweit einfach zu lange dauern. Jack würde wohl nicht daran herum kommen, die Polizei zu verständigen. David rief ihn sofort an. Er musste ihm die Lage gleich mitteilen.

04:07:05 Uhr

Adam war verärgert, nicht mehr herausbekommen zu haben. Chloe beobachtete ihn mit gerunzelter Stirn. Was würde er jetzt tun? Sie versuchte eine gefällige Miene aufzusetzen, doch alles was sie zustande bekam war ein verschmitztes Lächeln.

„Und was sollen wir jetzt tun?“, fragte er mit sarkastischem Ton. „Die ganze Aktion war hinfällig. Für nichts und wieder nichts will ich von Michelle keine an den Deckel bekommen.“

„Wir warten einfach ab, vielleicht werden wir ja noch gebraucht.“

„Und wann, Chloe? Ich hab auch noch andere Dinge zu tun. Ich kann meine Arbeit nicht so einfach liegen lassen, Michelle wird es bemerken!“

„Adam, mach jetzt bitte keinen Aufstand. Du wirst nicht belangt werden, dafür sorge ich schon.“

„Dass du dir da nicht zuviel vornimmst. Du wirst schon genug damit zu tun haben, dein eigenes Haus sauber zu halten.“

„Ich muss mich nicht als Putzfrau beweisen, Adam. Ich will nur...“ In dem Moment klingelte das Telefon vom Videoraum!

Etwas zaghaft nahm Adam ab Michelle war dran. „Adam, kommst du mal bitte! Ich muss was mit dir überprüfen!“

„Ich komme gleich. Ich mach hier kurz fertig. Ich bin in zehn Minuten bei dir.“

„Geht klar, Adam.“ Michelle legte auf und Adam drehte sich wieder zu Chloe.

„Gut, Chloe und was soll ich jetzt zu Michelle sagen? Sie wird fragen was ich im Videoraum zu tun habe.“

„Ich weiß es nicht, lass dir was einfallen!“

„Nein, DU wirst dir was einfallen lassen! Ich packe den Laptop zusammen.“

„Jetzt tu mal nicht so scheinheilig! Ich hab dich zwar gebeten mir zu helfen, aber eingelassen hast du dich immer noch selbst drauf, also hast du die Konsequenzen genau so zu tragen wie ich!“

„Treib es nicht zu weit, Chloe!“ Adam sah sie mit hypnotisch weit aufgerissenen Augen an.

Chloe legte die Stirn in Falten. Jetzt konnte sie nur hoffen Michelle würde nachsichtig mit ihm sein.

04:08:23 Uhr

„Geht schon klar, Mr. President. Sie können ja auch nichts dafür.“, murmelte Jack ins Telefon. „Aber können Sie mir noch einen Gefallen tun? Rufen Sie Chloe O’Brian an und sagen Sie ihr sie soll...“

In dem Moment horchte Chase auf. Etwas vor dem Tor hatte so geklungen als würde sich jemand dort aufhalten. Chase schlich mit langsamen Schritten aufs Tor zu und legte das Ohr darauf. Wollte irgendwer in die Druckerei? Wenn ja konnte es nur jemand sein, der mit Kims Verschwinden zu tun hatte! In dem Punkt war sich Chase sicher. Doch er konnte nichts mehr hören. Vermutlich hatte er sich getäuscht, was auch nicht unwahrscheinlich erschien, wenn man bedachte wie nervös er war.

Doch da hörte er es schon wieder! Da draußen hielt sich definitiv jemand auf und versuchte ins Gebäude zu kommen. Chase trat einen Schritt zurück und sah an dem Tor nach oben. Es musste doch irgendwo eine Notentriegelung daran vorhanden sein, mit der man das Tor zu jeder Zeit von innen öffnen konnte. In der rechten oberen Ecke des Tors konnte er tatsächlich so etwas erkennen.

Chase packte den Griff und drückte ihn kräftig nach unten. Er war schon ziemlich veraltet. Das Tor jedoch schien gut geölt, denn es wurde fast lautlos nach oben gezogen. Jack, der immer noch telefonierte bekam von all dem noch nichts mit. Und vor Chase stand ein Mann, der – obwohl das Licht brannte – ziemlich verdutzt war jemanden in der Druckerei anzutreffen. Offenbar hatte er auch keine Lust zu erfahren, wer Chase war und weshalb er sich hier aufhielt, denn der Unbekannte machte kehrt und ergriff die Flucht.

Chase, der so etwas schon erwartet hatte setzte sich ebenfalls in Bewegung. Er rief Jack noch etwas zu, der verwirrt herumwirbelte und im ersten Moment noch gar nicht wusste, was er machen sollte. Dann jedoch klappte er das Handy zu und sprintete den Beiden hinterher.

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Diese hatten das Grundstück schon längst verlassen und waren in einer engen Seitengasse verschwunden. Chase war ein guter Läufer und deshalb fiel es ihm nicht schwer mit dem Kerl mitzuhalten, der ebenfalls nicht schlecht zu Fuß war. Mit sportlichen Sätzen sprang er über Schachteln und Mülltonnen hinweg. Dadurch lag Chase leicht im Vorteil. Da er an dem Verfolgten bereits sah wo sich die Hindernisse befanden und sich schon im Voraus darauf vorbereiten konnte. Aus diesem Grund konnte er langsam aufholen.

--Splitscreen--

Jack hatte da weniger Glück. Er war unachtsam und bereits zweimal über eine Hürde gestolpert. Er musste sich konzentrieren um die Beiden nicht zu verlieren. Wer war der Unbekannte? Hatte er etwas mit Kims Entführung zu tun? Jack konnte nur auf Chase hoffen, da er ihn wahrscheinlich nicht mehr erreichen würde.

--Splitscreen--

Chase schien ihn nicht zu enttäuschen. Er hatte den Mann schon fast erreicht als dieser plötzlich beim Vorbeilaufen einige Abflussrohre umwarf, die an eine Wand gelehnt waren. Dies kam natürlich unerwartet für Chase und er konnte nicht mehr ausweichen. In hohen Bogen stolperte er über die Rohre, die sich zwischen ein paar Kartons verkeilt hatten und krachte unsanft in eine Mülltonne. Doch das konnte ihn auch nicht aufhalten und er schob sich verbittert wieder nach oben.

Kurze Zeit später konnte er die Seitengasse verlassen und wurde auf die Straße geführt. Er blieb kurz stehen und sah sich um. Es dauerte nicht lange und er konnte den Flüchtigen erkennen als dieser in einen schwarzen Rover steigen wollte. Chase zog nun endlich seine Waffe und rannte entschlossen auf ihn zu. Dabei schrie er seinen Gegenspieler an, er solle sich ergeben. Dieser dachte aber im Traum nicht daran und wollte durch die bereits offene Wagentür huschen. Chase war aber cleverer und schoss erst in den Vorder- und dann in den Hinterreifen. So würde eine Flucht für seinen Gegner unmöglich werden.

Dieser zog auch eine Pistole und feuerte auf Chase. Mit über dem Kopf zusammengeschlagenen Armen suchte der ehemalige Agent hinter einer kleinen Mauer Deckung und schoss zurück. Dabei wurde eine Seitenscheibe des Rovers getroffen und zersplitterte in viele kleine Splitter. Chase bemerkte zu spät, dass der Andere bereits wieder aufgestanden war und immer noch wild ballernd in eine weitere Seitengasse rannte. Chase feuerte auch noch zweimal nach vorne und setzte die Verfolgung fort.

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Jack rannte immer schneller. Da er die Schüsse gehört hatte sprudelte das Adrenalin förmlich über. Er hatte bereits Seitenstiche und sich durch die Stürze beide Hände aufgeschürft, doch er hetzte weiter. Er erreichte ebenfalls den kleinen Platz wo er einen von Kugeln durchlöcherten Rover vorfand. Während er in Bewegung blieb untersuchte er kurz mit den Augen die gesamte Umgebung und steuerte auch in die Seitengasse ein. Wo anders würde er Chase und den Unbekannten nicht vermuten.

In nicht allzu weiter Entfernung sah er Chase sich die Seiten haltend, auf ihn warten. Er schien aufgegeben zu haben. Die Gasse zweigte in fünf verschiedene Wege, die der Feind wählen können hatte. Nun würde er aber schon zu weit entfernt sein.

Jack griff in seine Hosentasche und holte das Handy hervor. Er rief Chloe an.

„Chloe, wie sieht’s aus?“, keuchte er ins Telefon.

„Die Satellitenverbindung steht. Was brauchst du jetzt genau?“

„Wir suchen jemand der in einer Seitengasse verschwunden ist. Er bewegt sich zu Fuß fort und wird es wahrscheinlich auch noch länger tun.“

„Die Auswertung dauert etwa 5 Minuten, es ist ziemlich dunkel heute.“

„Dann fang an, Chloe! Wir müssen den Kerl kriegen!“

„Ich mach es ja sowieso!“, versicherte sie ihm launisch.

Jack erwiderte nichts, sondern klappte das Handy zusammen und lies sich nach hinten gegen eine Wand fallen, an der er Halt suchte. Dass er den Satelliten so schnell brauchen würde, hatte selbst er nicht erwartet.

04:11:32 Uhr

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04:15:53 Uhr

Adam stieg nervös die Treppe zu Michelle Desslers Büro hinauf. Er wusste einfach nicht was er ihr für eine Ausrede liefern sollte. So unsympathisch Chloe auch manchmal sein konnte, Adam hatte sie gern und wollte sie auch nicht ans Messer liefern. Dafür war er zu gutherzig. Er konnte die ganze Schuld aber auch nicht auf sich alleine nehmen. Da überwog der Selbsterhaltungstrip. Irgendetwas musste er sich einfallen lassen.

Zaghaft klopfte er an und betrat den Glaskasten nachdem er von Michelle herein gebeten worden war.

„Hey Michelle, was gibt’s?“, begrüßte er seine Chefin mit aufgesetzt gelassenem Ton.

„Ist Chloe im Gebäude?“

Diese Frage gleich gestellt zu bekommen kam doch unerwartet für Adam. Instinktiv sagte er natürlich, dass er nicht wüsste wovon Michelle spreche.

„Seltsam...“, entgegnete sie. „Ich hab hier am Schirm, dass sie vor fast einer Stunde eingecheckt hat und sich nun im Videoraum befindet. Du warst doch grade im Videoraum!?“

Adam begann zu schwitzen. „Ja, aber ich hätte sie nicht gesehen.“

„Was hast du denn im Videoraum gemacht?“

‚Verdammter Mist!’, dachte Adam. „Chloe hat gestern Nachmittag vergessen die Backup Dateien zu erneuern. Ich bin mit ihrem Passwort eingestiegen um das wieder in Ordnung zu bringen. Ich wollte nicht, dass sie Probleme kriegt. Tut mir leid, Michelle.“

„Woher hast du denn ihr Passwort?“

Die Blicke die Michelle auf ihn warf, waren Adam gar nicht behagen. Was sollte er machen? „Chloe hat mich angerufen. Sie hat mir ihr Passwort gegeben um das Problem für sie zu beheben.“

„Dir ihr Passwort gegeben? Das ist aber sehr unprofessionell!“

„Ich weiß, aber es ist ja kein größerer Schaden entstanden. Chloe hat’s ja noch bemerkt und ich hab das für sie in Ordnung gebracht.“

„Okay, das lass ich gelten.“, sagte Michelle. Adam wollte schon aufatmen. „Aber warum wird mir hier angezeigt, dass sie um 03:31 Uhr eingecheckt hat und sich nun...“ Michelle drehte ihren Laptop zu Adam, so dass er auf den Bildschirm sehen konnte. „...im Videoraum aufhält?“, schloss sie ab.

Auf dem Bildschirm war ein Bild der Überwachungskamera zu sehen. Darauf konnte man deutlich Chloe erkennen, die am Hauptserver stand und irgendetwas machte.

„Michelle, ich weiß nicht wie...“

„Spar’s dir!“, unterbrach ihn Michelle. „Was geht hier vor? Sag’s mir ohne Umschweife!“

„Ehrlich Michelle, wenn es mir möglich wäre, würde ich es dir ja sagen, aber ich kann nicht!“, ächzte Adam aus sich heraus.

„Wieso soll dir das nicht möglich sein? Es ist ganz einfach, du machst jetzt den Mund auf und sagst mir was los ist!“

Adam kaute auf seinen Fingernägeln. Eindringlich sah ihm Michelle in die Augen. Er versuchte ihrem Blick auszuweichen, doch sie war geschickter und lies ihm keine Chance. Dieses Spiel beherrschte Michelle schon zu lange. Er würde nicht gewinnen.

„Adam, was macht Chloe im Videoraum?“ Sie verlor die Geduld und wurde lauter. Als Adam immer noch nichts erwiderte, wusste sie keinen anderen Ausweg mehr. „Tja, dann muss ich den Sicherheitsdienst verständigen. Tut mir leid, Adam, aber du lässt mir keine Wahl.“

Nun war es so weit. Die Konsequenzen würden kommen. Er wusste was auf dem Spiel stand, doch er konnte nicht mehr anders. „Warte!“, bat er Michelle, die bereits den Hörer in der Hand hielt und gewählt hatte. Sie starrte ihn an und fragte ihn mit den Augen, ob er sich sicher war. Er antwortete entschlossen per Augenkontakt und gab ihr zu verstehen sie solle auflegen. Sie tat es, verschränkte die Arme und sagte: „Gut Adam. Dann schieß mal los!“

04:18:04 Uhr

„Jack ich hab ihn!“, sagte Chloe voller Stolz. „Er bewegt sich am Hollywood Freeway in Richtung Anaheim, das ist nur acht Blocks von euch entfernt.“

„Ist er immer noch zu Fuß unterwegs?“

„Nein, er fährt nun einen Cadillac. Die Farbe kann ich nicht erkennen. Aber ich vermute er ist gestohlen.“

„Danke, Chloe das war hilfreich. Wir melden uns wieder.“ Jack klappte das Handy zusammen, zischte Chase etwas zu und beide rannten zu der Druckerei zurück, in deren Nähe sie ihren Wagen abgestellt hatten.

--Splitscreen--

Chloe war angespannt. Misstrauisch. Was wollte Michelle von Adam? Sie hoffte inständig, es hätte nichts mit ihr zu tun. Doch je mehr sie darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher erschien es ihr, diese Angelegenheit nicht mit weißer Weste verlassen zu können. Der Gedanke quälte sie. Sie hätte gleich zu Michelle gehen sollen. Wenn sie es selber rausfinden würde, hätte sie keine guten Chancen die Sache zu erklären.

Sie stockte. Sie war fast zu sehr in Gedanken versunken, dass sie beinahe vergessen hätte, den Bildschirm im Auge zu behalten. Der Mann im Cadillac war rechts ran gefahren und wartete. Sie fragte sich was das zu bedeuten hatte. Was hatte der Kerl vor?

04:19:27 Uhr

Mit hektischen Bewegungen schwangen sich Jack und Chase in das SUV. Doch bevor Jack anfahren konnte, fiel Chase noch etwas ein. „Ich denke es wäre klüger, wenn einer hier bleiben würde!“

„Was?“

„Wir sind eigentlich immer noch nicht richtig dazu gekommen, hier nach Hinweisen zu suchen. Möglicherweise soll uns der Typ nur von hier weglocken. Ich bleibe im Hintergrund und beobachte die Druckerei. Falls jemand auftauchen sollte, melde ich mich.“

„Ich war seit Monaten schon nicht mehr im Einsatz, Chase. Ich weiß nicht wie viel Erfahrung der Typ hat. Ich könnte möglicherweise nicht mit ihm fertig werden.“

„Jack, dir kann keiner was.“ Mit diesen lobenden Worten stieg Chase aus.

Jack wusste zwar, dass Chase Recht hatte von einem Hinweis zum nächsten zu irren, war nicht gerade das Beste. Er war trotzdem in gewisser Weise wütend auf seinen ehemaligen Partner. Einfach zu verschwinden ohne sich richtig mit ihm abzusprechen, das konnte Jack gar nicht leiden. Doch er hatte nachher noch genügend Zeit sich darüber zu ärgern, jetzt musste er diesen Recken fangen und befragen.

Er fuhr an. Er wählte noch mal die Nummer von Chloe um sich zu vergewissern, dass die Person immer noch am Hollywood Freeway unterwegs war. Beim Vorbeifahren sah er gerade noch Chase durch das Tor der Druckerei huschen.

„Ja?“, meldete sich Chloe.

„Hey, ich bin’s. Wo ist der Typ jetzt?“

„Du wirst lachen! Er ist zwar immer noch am Hollywood Freeway, aber er hat angehalten und scheint auf dich zu warten.“

„Was?“, röhrte Jack verdattert ins Telefon.

„Ich weiß auch nicht was er vorhat. Mir kommt die Sache immer komischer vor.“

„Ist jetzt auch egal, Chloe. Ich schalte dich auf laut, bleib bitte dran! Ich will genau wissen, was er macht.“ Jack steckte das Handy in die Freisprechanlage.

„Ich denke es wäre klug den Wagen zwei Blocks vorher stehen zu lassen und dich anzuschleichen.“, konnte man Chloe nun laut und deutlich im ganzen Wagen hören.

„Gar keine schlechte Idee, ich weiß nur nicht ob, das um diese Uhrzeit so richtig hinhaut. Es ist so gut wie nichts los auf den Straßen.“

„Das wird kein Problem sein. Es sind eine Menge Bäume und Sträucher in der Gegend.“

„Ist gut, dann sag mir wann ich anhalten soll!“

04:21:59 Uhr

„Warum hast du das nicht gleich gesagt, Adam?“, warf ihm Michelle vor. „Du weißt ich bin kein Unmensch. Ich kann euch immer noch helfen.“

„Chloe wollte es nicht!“

„Chloe ist offiziell gar nicht hier. Das hat nicht sie zu entscheiden.“

Adam nickte, wusste aber auch nicht so recht was er entgegnen sollte. Michelle hatte ja Recht aber er fühlte sich trotzdem verdammt unwohl. „Und was machen wir jetzt wegen dieser Sache?“, wurde er gefragt.

Er zuckte mit den Schultern und starrte mit gesenkter Miene auf seine Füße. „Können wir es bei einer Verwarnung belassen?“, fragte er zaghaft und wunderte sich selber über seinen Mut, diese Frage überhaupt zu stellen.

Michelle blies die Luft aus den Backen. „Erst wenn du mir Chloe geschickt hast!“

„Aber sie darf nicht wissen, dass du etwas bemerkt hast!“

„Tja Adam, daran werden wir aber nicht herum kommen. Du hast mich gebeten, es dabei zu belassen, dafür will ich aber erst Chloe sprechen.“

Adams Blick wurde starr und er runzelte die Stirn. „Na gut, Michelle.“, sagte er gedämpft und verließ das Büro.

04:22:55 Uhr

Chase war wieder in die Druckerei eingedrungen. Er wollte um jeden Preis irgendetwas finden, dass ihm einen Hinweis auf Kims Verbleib liefern konnte. Eigentlich war der schießwütige Kerl schon Beweis genug für ihn, um zu wissen, dass er hier am richtigen Ort war, doch seine Erfahrung sagte ihm, dass er sich allein auf Vermutungen nicht verlassen durfte. Er erklomm erneut die Treppe zum Büro und machte sich an den Computern zu schaffen. Zu den meisten bekam er aber keinen Zugriff, da er das Passwort nicht wusste. Mit Ausnahme von einem! An dem war keine Passwort Abfrage vorhanden. Sehr seltsam, wie Chase dachte. Doch er wollte es auch nicht länger hinterfragen und war glücklich darüber, wenigstens ein wenig Erfolg zu erzielen.

Nun begann er den Computer nach etwas Nützlichem zu durchsuchen...

04:24:13 Uhr

„Chloe, Probleme!“

Chloe drehte sich erschrocken mit dem Stuhl in Adams Blickfeld, der die Tür gerade wieder schloss. „Was ist los?“, fragte sich besorgt.

„Michelle hat’s geschnallt! Sie will dich sehen.“

„Adam, verdammt.“, sagte Chloe mit fast schon weinerlichen Unterton. „Warum hast du den Mund nicht gehalten?“

„Ich hab’ zu Michelle gesagt, du kommst in zehn Minuten, also hör zu die Sache ist die...“

04:24:35 Uhr

Grübelnd saß David Palmer in seiner Küche und genoss eine Tasse Kaffee. Er tat ihm gut. Er war zwar noch nicht mal vor zwei Stunden aus dem Bett gestiegen, doch die Müdigkeit hatte ihn bereits jetzt wieder gepackt. Die Natur forderte nun mal doch ihr Recht, auch wenn Schlafen jetzt das Letzte war was David Palmer vorhatte. Er musste sich bereit halten, für den Fall, dass sich Jack Bauer und Chase Edmunds wieder melden würden. Er wollte alles tun was er konnte um an der Rettung von Kimberly Bauer mitzuhelfen. Viel zu viel hatten er und Jack bereits gemeinsam durchgestanden und dem ehemaligen CTU-Agenten verdankte er vieles. Auch sein Land würde ewig in seiner Schuld stehen, auch wenn es ihm niemals den gebührenden Dank bekunden konnte.

Davids Leibwächter betrat den Raum. Der breitschultrige Mann mit Namen Neal Griffin musterte den Ex-Präsidenten besorgt. Dieser bemerkte es und schaute auf. Er erwiderte den Blick seines Leibwächters und lächelte. „Was ist denn los?“, wollte David wissen und rundete seine Frage mit gestellter Gelassenheit ab.

„Ich mache mir Sorgen um Sie! Es geht mich zwar nichts an, aber es ist ungewöhnlich um diese Uhrzeit noch Besuch zu bekommen, unter Anderem längere Telefonate zu führen und sich ’nen Koffeinüberschuss zu verpassen.“

Palmer runzelte die Stirn und wusste nicht ob er lachen und sich für Neals Sorge zu bedanken oder ob er ihn ermahnen sollte sich nicht in seine privaten Angelegenheiten zu mischen.

Griffin schien zu ahnen was auf ihn zukommen würde und beschwichtigte seinen Geldgeber. „Keine Sorge, Mr. President, ich belausche Sie nicht, mir ist nur aufgefallen, Sie seit längerem nicht mehr mit solch besorgter Miene vorzufinden. Aber wenn Sie wollen, lasse ich es darauf beruhen und versuche nicht mehr daran zu denken, Sir.“

David lächelte. Auch wenn es ihm eigentlich nicht ganz Recht war, dass andere von den Vorgängen in dieser Nacht erfuhren, umso glücklicher war er eigentlich über die Sorge seines Leibwächters. Es tat gut dieses Gefühl, zu wissen jemand gab auf ihn Acht. Er hatte es schon lange nicht mehr verspürt. Früher hatte er dieses Gefühl aber auch immer abgeblockt. Viel zu viele Menschen hatten ihn benutzt und versucht es so hinzustellen als wäre alles nur zu seinem Besten. Er hatte es gehasst. Doch nun wusste er wem er vertrauen und wem er erlauben konnte ihm zu helfen. „Danke, Neal. Mir geht’s gut.“, begann er einen Versuch der Beschwichtigung. „Ich bin nur etwas müde. Wie Sie schon bemerkt haben, ist es ungewöhnlich für diese Uhrzeit noch wach zu sein.“ er lachte auf. „Aber keine Sorge, ich werde schon keinen Kollaps vom vielen Koffein bekommen!“

Neal Griffin konnte ebenfalls lachen und nickte ihm zu. „Dann bin ich beruhigt!“, schloss er ab. „Wenn Sie erlauben, werde ich mich jetzt wieder in den Vorraum zurückziehen.“

„Ich halte Sie nicht auf.“, sagte David und deutete mit der flachen Hand zur Tür. Er schien wieder in guter Laune zu sein.

Als Neal den Raum verlassen hatte, widmete er sich allerdings wieder seiner Tasse Kaffee und starrte mit ernster Miene ins Leere...

04:26:48 Uhr

„Wie weit ist es noch Chloe?“ Jack fuhr am Hollywood Freeway entlang und wurde langsam ungeduldig.

„In hundert Metern müsstest du ihn eigentlich vor dir haben. Er parkt am rechten Straßenrand und scheint auf irgendetwas zu warten.“

„Okay, danke. Was ist mit Michelle, merkt sie etwas?“ Jack schaltete die Scheinwerfer ab und verringerte sein Tempo.

„Besser du erfährst es nicht Jack. Es kommt schon alles in Ordnung.“

„Was immer du auch meinst...“ Jack kniff die Augen zusammen. Er versuchte in der Dunkelheit den anderen Wagen zu erkennen. „Chloe, ich melde mich später wieder. Ich versuche erst mal diesen Typ zu erwischen.“ Ohne eine Antwort von Chloe abzuwarten legte er auf, nahm das Handy aus der Freisprechanlage und fuhr rechts ran. Er überprüfte noch das Magazin seiner Kanone und stieg aus.

Die Waffe mit beiden Händen fest umklammert huschte Jack geduckt auf den Cadillac zu. Er war total konzentriert. Mit den Ohren eines Fuchses und der Vorsicht eines Luchses schlich er sich näher an das Auto heran. Immer wieder verschwand er kurz hinter einem Baum oder einem Busch und er schien noch nicht bemerkt worden zu sein, da der andere keine Anstalten traf die Flucht zu ergreifen. Jacks Herz schlug schneller. An einen Triumph wollte er zwar noch nicht glauben, doch je näher er dem Cadillac kam, desto größer wurde seine Hoffnung auf Erfolg. Aber auch seine Aufmerksamkeit.

Jetzt durfte er sich keinen Fehler erlauben, denn ihn und seinen Gegner trennten nur noch wenige Meter. Mit der Pistole im Anschlag machte sich Jack immer kleiner und verringerte seine Geschwindigkeit immer weiter. Dabei lies er den Wagen und seinen Insassen, dessen Umrisse man nun schon deutlich erkennen konnte, nicht aus den Augen. Nur noch ein Schritt, dann war die Beifahrertür zum Greifen nah. Jack hielt den Atem an und wollte nach der Tür greifen, als plötzlich der Motor gestartet wurde!

Erschrocken machte Jack fast einen Satz zurück, doch er bekam sich wieder in den Griff. Jetzt hieß es handeln! Die Reifen quietschten und der Wagen fuhr mit lautem Motorengeheule an. Jack sprang auf und machte einen geschmeidigen Satz über die Motorhaube. Mit dem Blick und der Waffe in Richtung der Windschutzscheibe rutschte er darüber hinweg und brüllte den Fahrer an, sofort den Motor wieder abzustellen.

Doch Jacks Gegner dachte im Traum nicht daran und beschleunigte. Im letzten Moment bekam Jack noch den Griff der Fahrertür zu fassen, öffnete sie, doch er wurde durch den Antrieb des Wagens von den Beinen gerissen. Verbittert klammerte er sich an der Tür fest und befahl dem anderen erneut anzuhalten.

Der Wagen war bereits weitaus schneller, als dass Jack ihn zu Fuß verfolgen hätte können und somit verbiss er sich noch stärker an dem Türgriff. Sein Gegner wollte nach ihm schlagen, doch er erwischte ihn nicht, da die Tür durch den Fahrtwind vollständig geöffnet worden war. Somit schlug er den Cadillac nach links ein und versuchte Jack unter die Räder zu bekommen. Der ehemalige CTU-Agent wusste, dass er sich nicht mehr lange festhalten konnte, also wurde es Zeit, etwas unternehmen.

Der Feind jedoch riss den Wagen noch mal herum, dabei wurde die Tür durch den Schwung zugeschleudert und Jack krachte gegen das Auto. Dabei klemmte er sich den Ellenbogen unsanft ein. Er biss die Zähne zusammen und gab nicht auf. Durch diese Aktion aber, sah der Unbekannte seine Chance und versuchte die Tür zuzuschlagen. In dem Moment reagierte Jack und packte seinen Arm. Danach lies er die Tür los und fiel auf die Straße, seinen Gegner immer noch fest im Griff. Dieser wurde aus dem Wagen gerissen und ebenfalls auf den Asphalt geschleudert.

Jack und er kugelten am Boden umher und das Tempo der Fahrt wurde schnell wieder ausgeglichen.

Obwohl der Unbekannte schon nicht mehr fähig war sich zu verteidigen, da er beim Sturz auf den Kopf gefallen war, ging Jack trotzdem noch auf Nummer sicher und boxte ihm zweimal ins Gesicht.

Aus den Augenwinkeln konnte er sehen wie der Wagen abdriftete und in einen Baum knallte.

Er atmete aus. Mit Schmerzen am ganzen Körper setzte er sich auf und drehte den Mann auf den Rücken. Er legte ihm Handschellen an. Anschließend schulterte er ihn und machte sich auf den Weg zu seinem SUV.

04:31:42 Uhr

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04:35:14 Uhr

Der Mann aus dem Cadillac befand sich nun auf dem Rücksitz von Jacks SUV. Ein zweites Paar Handschellen war zum Einsatz gekommen, dass Jack aus dem Kofferraum hatte. Er wollte auf keinen Fall eine weitere Auseinandersetzung und deshalb hatte er den Typen zusammengerollt und die rechte Hand an das linke Bein gefesselt und umgekehrt. Auf diese Art fühlte er sich sicher und fuhr los. Sein Ziel war die Druckerei. Er hatte den Störenfried eingefangen und wollte ihn gemeinsam mit Chase befragen. Dieser Kerl war ihm ein paar Antworten schuldig.

Als er anfuhr wählte er wieder Chloes Nummer, doch er bekam nur Adam an die Strippe.

„Was ist mit Chloe?“, wollte er wissen.

„Sie musste zu Michelle. Tut mir leid Jack, aber ich konnte nichts tun.“

„Ist jetzt nicht so wichtig. Kriegt das irgendwie auf die Reihe! Ich habe jedenfalls diesen Kerl geschnappt und fahre mit ihm zurück zur Druckerei. Hat sich Chase bei euch gemeldet?“

„Noch nicht, aber ich gebe dir Bescheid wenn.“, versicherte Adam.

„Ist gut, ich melde mich, wenn’s Neuigkeiten gibt. Gib mir Bescheid was aus der Sache mit Michelle herausgekommen ist!“

„Geht klar, Jack!“

Jack legte auf. Das gefiel ihm nicht. Er hoffte Chloe konnte Michelle davon überzeugen, die Sache ihm zu überlassen. Er wollte sich von nichts und niemanden auf die Füße treten lassen. Das hatte er schon viel zu oft ertragen müssen.

04:37:32 Uhr

Chloes Magen verkrampfte sich. Sie hatte noch warten müssen, da Michelle auf der Toilette gewesen war, doch jetzt war sie hereingebeten worden. Sie hatte keine Ahnung wie Michelle reagieren würde und machte sich bereits auf das Schlimmste gefasst. Etwas zaghaft betrat sie das Büro und versuchte Michelle nicht in die Augen zu sehen.

Als sie angesprochen wurde konnte sie aber nicht anders und hob den Kopf. Die Gänsehaut war ihr deutlich anzusehen.

„Michelle hör zu, ich...“

Michelle lies ihr keine Zeit fertig zu sprechen sie übernahm sofort das Wort. „Es ist mir völlig egal, warum du das gemacht hast und wie lange du es noch vor mir verheimlicht hättest. Der Punkt ist, dass du es mir gleich hättest sagen sollen!“

„Ja, ich weiß und ich fühl mich auch ehrlich mies dabei, aber ich wollte meinen Onkel einfach nicht ans Messer liefern! Ich hab gestern ein paar Minuten vor Schichtwechsel den Namen meines Onkels auf der Liste aller uns bekannten Terroristen entdeckt. Du weißt schon, die Liste die wir wöchentlich vom NCTC bekommen.“ Chloe schwenkte ihre Augen von Michelle ab und blickte auf den Boden. „Ich habe das gestern nicht mehr genauer untersuchen können, also wollte ich es heute Nacht machen...“

„Ja, so etwas ähnliches hat mir Adam auch schon gesagt. Aber du hast mir, glaub ich nicht alles erzählt!“

Chloe schaute auf. „Na gut...“, presste sie hervor. „Ich wollte seinen Namen rauslöschen!“

Michelle legte den Kopf in die Seite und starrte Chloe bestürzt an. Sie schüttelte sich und sagte: „Ist dir eigentlich klar, was du da gerade gesagt hast?“

Die Angesprochene verzog den Mund und versuchte sich irgendwie herauszureden. „Ja schon, aber ich habe das dann eben überprüft und bin zu dem Schluss gekommen, dass es nicht mein Onkel ist, der auf der Liste steht, sondern irgendein anderer Michael O’Brian.“

„Und was hast du nun unternommen?“

„Nichts, die Sache war für mich erledigt.“

„Chloe, Chloe ich weiß nicht wo das noch mal mit dir enden soll...“, sagte Michelle stiefmütterlich. „Was wirst du für mich tun, wenn ich es bei einer Ermahnung belasse?“

„Ich weiß nicht genau was du meinst, aber ich würde vieles tun.“

Michelle lächelte. „Dann kommen wir später noch mal darauf zurück. Und jetzt mach das du abhaust!“, sagte sie mit seltsam, heiterem Ton, dabei schwenkte sie ihre Hand in Richtung Tür.

Chloe konnte es nicht fassen! War ihr verziehen worden? Michelle war eben doch eine tolle Frau, genau so schlecht fühlte sie sich aber auch sie belogen zu haben. Sie bedankte sich eindringlichst und verließ schnellstmöglich das Büro.

Michelle sah ihr nach. Irgendwie konnte sie sich immer über Chloe amüsieren. So unprofessionell sie auch manchmal agierte, genau so wichtig war sie auch für die CTU und Michelle sah gern über solche „Kleinigkeiten“ hinweg. Sie schüttelte noch mal den Kopf über sich selbst, dann widmete sie sich wieder ihrer Arbeit.

--Splitscreen--

Als Chloe zurück zum Videoraum gehen wollte, lief ihr plötzlich Edgar Stiles über den Weg. Ziemlich überrascht guckten beide aus der Wäsche und Edgar fing sich schneller wieder. „Chloe, was machst du hier?“

„Ich musste was mit Michelle besprechen. Was machst du?“

„Äähh, eine Besprechung um halb Fünf Uhr Früh?“

Chloe war schon wieder im Begriff weiterzugehen und sie drehte den Hals, um Edgar antworten zu können. „Für manche Leute spielt Zeit keine Rolle...“, sagte sie trocken.

„Was machst du jetzt? Der Ausgang ist da drüben!“ Er deutete mit dem Finger nach links.

„Ich verabschiede mich noch von Adam, der stellt nicht so viele Fragen wie du.“

Beleidigt sah ihr Edgar noch nach, dann machte er ebenfalls kehrt und ging zu seinem Bildschirm zurück.

04:41:08 Uhr

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04:45:30 Uhr

Weiße Lichterglocken flackerten durchs Fenster herein und Chase schreckte auf. Er war ziemlich vertieft in seine Untersuchungen gewesen und hatte keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war. Plötzlich aber fiel dieses Scheinwerferlicht in die Halle. War das Jack? Er musste es herausfinden. Entschlossen erhob er sich und zog die Browning H.P., die er von Jack erhalten hatte. Schnell schwang er sich die Treppe hinunter und ging zu dem großen Tor hinüber, das er einen Spalt offen gelassen hatte.

Vorsichtig lugte Chase unter dem Tor hindurch. Der Wagen hatte angehalten, doch die Scheinwerfer waren immer noch eingeschalten. Er wurde etwas geblendet, somit konnte er nicht erkennen mit welchem Fahrzeugmodell er es zu tun hatte. Mit schnellen Schritten machte er sich auf zu der Mauer, die das Grundstück von der Straße abgrenzte.

Er blinzelte. Noch immer versuchte er zu erkennen welches Fabrikat das Fahrzeug aufwies. Es wurde ihm dabei geholfen, denn die Scheinwerfer wurden abgeschalten. Es erkannte ein großes GMC. Er glaubte es wäre eines des Modells Yukon. So einen Wagen fuhr Jack!

Die Fahrertür wurde geöffnet. Chase zielte mit seiner Waffe genau dorthin wo sich eine Gestalt aus dem Wagen schwang und zielstrebig auf die Druckerei zuging. Da ihm nun das Licht genommen worden war, konnte er allerdings schlechter erkennen um wen es sich handelte. Chase fackelte nicht lange, huschte aus seiner Deckung und zielte auf die Person. „Wer sind Sie? Hände nach oben! Sofort!“, schrie er.

Der Andere zuckte erschrocken zusammen wollte ebenfalls nach einer Waffe ziehen, doch im letzten Moment begriff er anscheinend noch was los war und rief zurück: „Chase, ich bin’s, du brauchst mich nicht erschießen!“

Es war Jack! Chase grinste. So erschrocken hatte er ihn fast noch nie gesehen. Nur aus Reiz ging er noch immer mit erhobener Kanone auf ihn zu. Doch er wollte kein Unmensch sein und steckte die Waffe schließlich weg. „Hast du ihn?“, fragte er ihn.

„Ja, er liegt im Wagen. Hast du was gefunden?“ Jack wollte ebenfalls Neuigkeiten wissen.

„Das kann man wohl sagen. Profis scheinen diese Typen keine zu sein...“

„Was meinst du damit?“

„Komm mit, dann werd ich’s dir zeigen.“, entgegnete Chase.“

„Sekunde, ich will unseren Freund dabei haben. Der ist uns noch was schuldig!“, sagte Jack mit schelmischen Grinsen im Gesicht.

Chase wartete. Endlich etwas Erfolg! Zum Einen, das was er auf der Festplatte gefunden hatte und zum anderen, dass Jack ihren Angreifer stellen konnte. Jack öffnete die Hintertür und beugte sich in den Wagen. Mit beiden Händen zog er den eng zusammengeschnürten Bewusstlosen zu sich heran. Er tätschelte ihm unsanft die Wange und schrie ihn an aufzuwachen. Einige Versuche später schüttelte er sich plötzlich, blinzelte und stöhnte wie ein schlimm Gefolterter.

„Na komm, aufstehen!“, befahl Jack und öffnete eine der Handschellen. Danach zog er ihn aus dem SUV und lies ihn auf einem Bein balancieren. Was dem gerade aus einer Ohnmacht Erwachtem sicherlich nicht leicht fiel. Doch das war Jack egal. Noch mal wollte er sich nicht überraschen lassen, so wie vor fast zwei Stunden, als der erste Angreifer sich selbst erschossen hatte. Er packte den Kerl am Ärmel und lies ihn neben sich herhüpfen, auf Chase zu. Es glich schon fast einer Reizdeprivation. Der Gefangene hatte Mühe sich aufrecht zu halten.

Beide passierten Chase und Jack gab ihm mit einer Kopfbewegung in Richtung Druckerei zu verstehen, er solle sich ebenfalls dorthin bewegen. Währendessen wurde er von dem Unbekannten immerzu aufs Übelste beschimpft. Einmal sogar angespuckt, was Jack allerdings mit seiner Faust erwiderte.

An der Treppe zu den Büros stoppte Jack und sah seinem Gefangenen in die Augen. Beinahe lachte er auf, als er ihm befahl die Treppe hinaufzuhüpfen. Der Andere weigerte sich, doch Jack gab ihm schon auf seine Weise zu verstehen, dass er es doch tun würde.

Somit setzte sich die Hüpferei fort. Unterwegs sackte er immer wieder ein, doch Jack trieb ihn unbarmherzig an. Oben angekommen, setzte sich Chase sofort an den Computer und begann, die relevanten Dateien wieder aufzurufen, die er gefunden hatte.

Während er beschäftigt war, begann Jack den Typen zu befragen. „So und jetzt erzähl uns doch mal, was das Ganze hier soll? Dir ist doch hoffentlich klar, dass du auf zwei Bundesagenten gefeuert hast und auch noch geflüchtet bist?!“

„Sie sind kein Bundesagent mehr, Bauer! Und er da drüben genauso wenig.“

„Du scheinst ja sehr gut Bescheid zu wissen, mein Freund. Die Frage ist nur woher? Und vor allem...“ Die Arroganz aus Jacks Stimme verschwand und sie wurde zu Wut „wo ist meine Tochter?“ Hasserfüllt sah er den Gefesselten an und wenn er keine Antwort bekommen würde, dann Gnade ihm Gott.

„Ihre Tochter ist ein hübsches Ding!“, entgegnete er aber nur spöttisch.

Falsche Antwort! Zwei üble Schläge in die Magengegend würden ihn hoffentlich zur Vernunft bringen. „Wo ist meine Tochter, du verfluchter Bastard?“, fragte Jack noch mal.

Der Angesprochene konnte jedoch nicht antworten und sackte schmerzerfüllt zu Boden. Mit einer abfälligen Bemerkung winkte Jack ab und sah sich an was Chase gefunden hatte.

„Ich habe viel Schrott finden können, allerdings auch zahlreiche Namen und Bankverbindungen. Wir könnten sie überprüfen, aber ich denke das wird nicht nötig sein, denn ich habe auch diese Mietverträge hier abgespeichert gefunden.“

Jack quetschte die Augen zusammen. Es waren an die zwanzig Verträge auf der Festplatte gespeichert. Unter anderem, der dieser Druckerei. Aber auch von zahlreichen Fabrikgeländen, Lagerhallen und Gebäuden. Manche davon am Hafen! Exakt drei Verträge waren ausgestellt worden für ein Dock, eine Fabrik und ein Apartment am westlichen Hafen von Los Angeles.

Diese Gebäude brauchten sie nur zu durchsuchen und Jack war sich sicher, dass sie Kim dort finden würden. Die Fangschaltung hatte ja ein Signal von eben genau diesem Hafen geortet. Aber es kam ihm auch seltsam vor. Erst war die Entführung seiner Tochter so reibungslos über die Bühne gegangen und dann aber solche Leichtsinnigkeiten, diese Daten einfach auf einem ungeschützten PC zu hinterlassen. Die Sache roch verdammt nach einer Falle. Doch Jack musste sich wohl oder übel einfach hineinbegeben, es war schließlich ihre einzige Spur.

Auf eine weitere Befragung des Unbekannten hatte er keine Lust. Er würde jetzt mal den Hafen unter die Lupe nehmen, wenn nichts dabei raus kam, konnte er sich immer noch mit ihm abärgern.

„Komm Chase, wir fahren!“, sagte er nur...

04:50:15 Uhr

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04:54:38 Uhr

„Willst du nicht lieber verschwinden?“

„Nein, Adam, Jack braucht mich und ich kann ihn nicht einfach hängen lassen.“

„Denk doch erst mal an dich! Chloe, du kannst von Glück sprechen, dass dir Michelle die Ausrede abgenommen hat. Ein zweites Mal wird sie sich aber sicher nicht an der Nase herum führen lassen.“

„Das ist nicht dein Problem, Adam, hör auf mich zu nerven!“ Chloe drehte sich von ihm weg.

„Ist das so schwer zu begreifen? Ich will dich nicht nerven oder mich wie dein Stiefvater verhalten. Ich will nur nicht, dass du Schwierigkeiten bekommst, das ist alles.“

„Und ich will Jack helfen, davon wirst du mich auch nicht abhalten können, ist das so schwer zu kapieren?“

Adam verdrehte die Augen. Mit Chloe zu sprechen war sinnlos. Dafür war sie viel zu stur. Er verstand sie ja in gewisser Hinsicht. Es ging um ihr Ehrgefühl. Einem Freund zu helfen, doch es ging Adam nicht ein, warum sie noch länger blieb. Er glaubte nicht, dass sie von Jack noch mal gebraucht werden würde. Im selben Moment klingelte das Telefon!

Adam nahm ab und hörte Jacks Stimme. „Hey, ist Chloe noch da? Was war denn mit Michelle.“

„Alles bestens. Wir haben Michelle aufs Eis geführt, aber sag Chloe bitte, dass es jetzt besser wäre zu verschwinden.“

„Adam ich hab dir gesagt...“, wollte sie einwerfen, doch von Adams erhobenen Zeigefinger wurde sie unterbrochen. Er wollte verstehen was Jack ihm zu sagen hatte.

„Geht nicht...“, meinte er schließlich „ich brauche noch mal ihre Hilfe. Wir haben neue Informationen. Wir sind auf dem Weg zum westlichen Hafen.“

„Habt ihr eine Adresse?“

„Sogar drei! Deshalb soll mir Chloe ein paar Infrarotaufnahmen von allen Dreien aufs PDA schicken.“

„Lass Chloe doch nach Hause gehen. Ich kann das für dich machen!“

„Nein, wir brauchen die Bilder schnell. Ich will nicht alle drei Adressen untersuchen müssen. Ich will konkret wissen, wo wir hinsollen. Chloe kann das schneller machen.“

„Moment mal, Jack, was...“

„Nimm’s nicht persönlich, Adam!“

„Ja, ist gut!“, sagte Adam genervt. Nachfolgend lies er sich alle drei Adressen geben und knallte den Hörer auf die Gabel.

„Was hat Jack gesagt?“, wollte Chloe wissen.

„Da, mach ein paar Satellitenbilder von diesen drei Adressen!“, antwortete Adam, mit einem Tonfall, als wäre Chloe schuld an Jacks kritischen Aussage.

Chloe machte sich an die Arbeit. Es dauerte eine Weile bis der Satellit richtig ausgerichtet sein würde, also war sie gezwungen zu warten. Sie wollte sich gerade zurücklehnen und sich etwas entspannen, als sie das Pfeifen hörte, das erklang wenn die Tür zum Videoraum geöffnet wurde.

Erschrocken drehten sich Adam und Chloe in Richtung Tür und Michelle stampfte mit einen Sicherheitsbeamten herein. „So jetzt reicht’s!“, begann sie. „Was macht Chloe noch hier? Und was steht auf dem Zettel den du ihr gegeben hast? Wer war am Telefon?“

Chloe lies den Zettel schnell in ihrer Hosentasche verschwinden. Beide verloren den Blick in irgendeiner Ecke, sie wussten nicht was sie antworten sollten. Aber Michelle hatte sie direkt gefragt, also konnten sie fast nicht ausweichen.

Als eine Weile verging und niemand eine Erklärung abgab, seufzte Michelle und schaute den Sicherheitsmann an. „Tja, dann hab ich keine Wahl...“ Chloe und Adam wussten was jetzt kommen würde. „In den Verhörraum mit euch! Sagt mir einfach was los ist, dann kommt ihr wieder raus. Aber so geht’s nicht!“

„Michelle, nein...“

„Chloe, sei still, so leid es mir tut, aber ich habe euch gewarnt.“, sagte Michelle trocken und gab den Securitypersonal zu verstehen, dass er die beiden mitnehmen solle.

04:57:56 Uhr

Max Ingram und Leonid befanden sich immer noch auf dem Gefängnis-ähnlichen Gelände. Leonid, der fortweilend die Beine im Wachzimmer ausstreckte, beobachtete Ingram, der im Innenhof stand und mit zwei Männern sprach, die vor zwei Minuten in einem grünen Taurus angekommen waren.

„Alles glatt gelaufen?“, wurde er vom Beifahrer gefragt.

„Natürlich. Macht euch keine Sorgen. Haltet euch einfach bereit. Es ist bald soweit.“

Mit einem lockeren Schwung aus dem Handgelenk überreichte ihm Ingram den Koffer, den er so begehrte.

Der Andere nahm ihn gerne entgegen, untersuchte ihn kurz, konnte nicht verdächtiges erkennen und bedankte sich mit siegessicherem Grinsen.

Sekunden später verließen die beiden auch schon wieder das Grundstück durch ein großes Tor, das sofort hinter ihnen verschlossen wurde.

Max Ingram zündete sich eine Zigarette an und machte sich wieder auf den Weg zum Wachzimmer.

04:59:11 Uhr

Adam hielt es auf dem Weg zum Verhörraum nicht mehr aus und stieß plötzlich hervor: „Es war Jack, Michelle!“

Verwundert drehte sie sich um und blickte Adam in die Augen.

„Ja, es ist wahr. Kim ist entführt worden. Er hütet sich jedoch davor die Behören einzuschalten.“, sprudelte es aus ihm hervor.

„Das ist ja wirklich interessant. Wo ist er jetzt gerade?“

Adam öffnete schon den Mund, doch er wurde von Chloe abgefangen. „Adam, verdammt! Wir haben es Jack versprochen. Wie kannst du nur?“

Adam hatte zwar ein furchtbar schlechtes Gewissen, doch er antwortete Chloe nicht, sondern erklärte Michelle wohin Jack unterwegs war...

04:59:57 Uhr

04:59:58 Uhr

04:59:59 Uhr

05:00:00 Uhr

         

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