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- 02:00 - 03:00 von Agent Baker Season/Spoiler: Season 4, bis Folge 24 Summary: Die folgenden Ereignisse finden 5 Monate nach Ende der Season 4 statt. Mit Unterschied, dass Jack am Ende nicht abhauen musste, sondern China ausgeliefert wurde und Tony und Michelle beschlossen hatten, gemeinsam die Leitung der CTU zu übernehmen. Wer weiss, vielleicht schreib ich irgendwann noch ein Prequel, das alles genau erklärt ... Disclaimer: Ich verfolge keinerlei finanzielle Interessen mit dieser Story. Sie ist geschrieben, damit andere Fans sie lesen können. Author´s note: Ich hatte die Idee eine eigene Season zu schreiben und hier ist die erste Episode, viel Spaß damit. Die Story ist bewusst eher sächlich, als gefühlsbetont geschrieben, da es zu anstrengend geworden wäre, 24 kleine Romane zu schreiben. Da es sehr schwierig ist eine Geschichte in Echtzeit zu schreiben, verwende ich Leerzeilen als Splitscreens. Also noch mal viel Spaß mit Folge 1! Alle was Sie lesen geschieht in Echtzeit... Verschwommen und kalt... Alles fühlte sich verschwommen und kalt an als die junge Frau zu sich kam. Benommen - sie wusste nicht wo sie war und warum sie hier war. Das Letzte an das sie sich erinnerte war, als sie gerade an der Seite ihres Freundes einschlief. Sie hatte sich so wohl gefühlt, doch dann plötzlich Filmriss... Sie blickte sich um, es war dunkel sie konnte so gut wie gar nichts erkennen. Sie tastete in ihrer unmittelbaren Umgebung nach irgendetwas greifbarem. Irgendetwas, dass ihr dabei helfen würde sich zu orientieren, etwas an dem sie sich stützen konnte, damit sie vielleicht einen Eindruck bekommen könnte, wo sie sich befand. Ihr war schlecht. Sie fühlte sich als würde sie sich jeden Moment übergeben müssen, doch das war jetzt das Letzte das sie wollte. Sie musste sich jetzt darum kümmern einen Überblick über ihre Lage zu bekommen. Ihr wurde dabei geholfen, denn plötzlich mit einem Schlag wurden an der Decke starke Leuchten eingeschaltet. Das Geräusch, dass dabei verursacht wurde, ließ die Frau zusammenzucken. Es klang wie ein Schuss aus einer Pistole. Sie kniff die Augen zusammen, das starke Licht das ihr mit einem Schlag in die Augen floss blendete sie. Es verging einige Zeit bis sie etwas klarer sehen konnte. Jetzt wurde ihr immer klarer in welcher Situation sie sich befand. Sie war entführt worden! Sie befand sich in einer Art Verhörzimmer. Die Wände waren kahl und leer, der Boden hart und kalt wie in einer Lagerhalle. Kein Stuhl, kein Tisch, es befand sich gar nichts in dem Raum. Nur eine Tür direkt vor ihr, die sicher verschlossen war und ein großer Spiegel der an der Wand rechts von ihr befestigt war. Mühsam versuchte die Frau sich aufzurichten, sie bemerkte die Schmerzen in ihren Gliedern, doch darüber musste sie hinwegsehen. Nun hatte es die Frau geschafft. Sie stand und konnte sich in den Spiegel sehen. Ihr blondes Haar war zerzaust und dreckig, bekleidet war sie nur mit einem Nachthemd und einem Slip. Auf ihrer Nase klebte getrocknetes Blut. Diese Frau war Kim Bauer! 02:04:21 Uhr Ein unangenehmes Geräusch ließ Jack Bauer aus dem Schlaf hochschrecken. Er blinzelte, musste sich orientieren und erkannte, dass das Geräusch nichts anderes als das Klingeln seines Handys war. Brummend und genervt griff er danach und blickte dabei auf die Uhr am Display. Fünf nach Zwei morgens, welcher Spinner...? Er hob ab: Jack Bauer? Jack, ich bins!, hastig wurden die Worte gesprochen und Jack erkannte die Stimme. Es war die Stimme seines alten Freundes und Partners, Chase Edmunds! Chase was ist los?, fragte Jack, immer noch etwas verschlafen aber durchaus schon aufmerksam, denn die Angst in Chases Stimme war nicht zu überhören. Du musst herkommen! Herkommen? Wieso, was ist denn passiert?, brabbelte Jack schlaftrunken und setzte sich in seinem Bett auf. Irgendwelche Typen sind bei uns eingedrungen... Jack ließ ihn gar nicht aussprechen, immer noch etwas groggy vom Tiefschlaf: Was denn für Typen? Hör zu, du musst herkommen! Was ist mit Kim? Gehts ihr gut? Das ist es ja Jack, ich weiß es nicht... Was ... was meinst du damit, du weißt es nicht?, er hörte Chase nur leise ausatmen. Mit einem Satz sprang Jack aus dem Bett und brüllte ins Telefon: Chase, was ist mit KIM? Sie ist verschwunden..., hauchte Chase ins Telefon. Jack stockte der Atem. Er wusste nicht was er sagen sollte. Er wusste nur, dass er so schnell wie möglich zum Haus von seiner Tochter und Chase fahren sollte. Er war völlig durch den Wind. Er stammelte nur noch etwas ins Telefon, dass wie eine unentschlossenes: Bleib wo du bist, Chase, das hast du zu verantworten! klang. Dann schwang er sich in eine schwarze Hose und in ein Hemd, packte seine Jacke und rannte aus dem Haus. 02:06:36 Uhr Kim war noch immer sehr perplex. Sie starrte in den Spiegel. Ein dicker Klotz schob sich in ihrer Kehle nach oben. Tränen traten in ihre Augen. Sie hatte wahnsinnige Angst. Langsam, aber sicher kehrten auch die Erinnerungen zurück. Sie war kurz davor einzuschlafen als das Fenster ihres und Chases Schlafzimmer mit lauten Getöse zersplitterte. Die Tür wurde eingetreten und drei Männer mit Sturmhauben und Gewehren stürmten ins Zimmer. Chase sprang aus dem Bett und wollte verteidigen was ihm lieb war, doch er wurde von einem Vierten der sich vor dem Fenster platziert hatte niedergeschlagen. Ein anderer trat noch so lange auf ihn ein bis er sich nicht mehr rührte. Kim, voller Panik schreiend wollte ihrem Freund irgendwie zu Hilfe kommen, doch dabei bekam sie selbst eins auf die Nase. Als sie nicht aufhörte sich zu wehren drang irgendein seltsamer Geruch in ihrer Nase und sie wurde davon eingelullt. Das nächste an das sie sich erinnerte war, dass sie in diesem verdammten Raum zu sich gekommen war und nicht wusste wie sie daraus entkommen sollte. Sie konnte sich gut vorstellen, dass hinter dem Spiegel irgendwelche Kerle hocken würden und sie beobachteten. Bei dem Gedanken daran wurde ihr übel. Die Panik wurde immer größer, wenn sie nur irgendetwas hätte mit dem sie den verdammten Spiegel zertrümmern könnte. Oder wenn doch wenigstens mit ihr geredet werden würde, damit sie verstand warum sie verschleppt worden war. Dass einfach irgendein Perverser hinter dem Spiegel sitzen würde, dem es Spaß machte eine Frau einzusperren und beobachten zu können, daran wollte Kim nicht so recht glauben. Sie wusste nur wenn sie nicht bald zu einem Schluss kommen würde, würde sie wahnsinnig hier drinnen werden. Aber im Moment blieb ihr nichts anderes übrig als hier zu warten was noch geschehen würde. Deshalb kauerte sie sich in eine Ecke, zog das weiße Nachthemd bis über die Knie und versuchte sich etwas zu beruhigen. 02:07:40 Uhr Derweil in einem Nachtclub irgendwo in Studio City: Lisa Stone und ihr Freund Forest Wester waren schon seit Stunden unterwegs. Von einem Club in den Nächsten waren sie gezogen. Unermüdlich und ewig nüchtern zechten sie sich durchs muntere Nachtleben von Los Angeles. Sie feierten ihr Zweijähriges und waren dementsprechend amüsiert. Bis Lisa etwas auffiel. Ich mag es nicht wie dieser Typ mich anstarrt. Welcher Typ?, fragte ihr Freund, der sich gleich umdrehte und mit den Augen versuchte zu erkennen wen Lisa meinte. Der da drüben, mit der Glatze und dem grauen Anzug. Forest hatte ihn schnell entdeckt, doch die Glatze drehte sich weg und schlenderte in Richtung der Toiletten, der spärlich beleuchteten Disco. Ihm wird wahrscheinlich aufgefallen sein wie unglaublich sexy du heute aussiehst., sagte Forest verführerisch und nahm einen Schluck aus seinem Glas. Damit könnte er durchaus sogar recht haben, denn Lisa trug an diesem Tage echt die besten Stücke die sie besaß. Ein hautenges blaues Top, das mit hauchdünnen Trägern im Nacken zusammengebunden war und ihren gesamten Rücken herzeigte. Hochhackige Schuhe und eng anliegende schwarze Hosen. Ihr schulterlanges blondes Haar hatte sie aufwendig mit Klammern und Spangen am Kopf befestigt so das ihr ganzes Gesicht frei lag. Du Penner, sie gab Forest einen Klaps auf den Bauch, wobei er sich fast verschluckte. Sag mal... Den hab ich vor zwei Stunden in Ventura auch schon gesehen und da konnte er seine Augen auch nicht von mir lassen. Der beunruhigt mich! Okay Süße, sieh mich an, ich pass schon auf dich auf und wenn dieser Typ noch einmal wagt dich auch nur mit den Augen zu streifen, dann kann er was erleben, hörst du? Ich find solche Typen trotzdem unheimlich. Das versteh ich ja, bleib locker... Gehen wir woanders hin?, Lisa blickte ihren Freund erwartungsvoll an, mit einem Ausdruck in den Augen, bei dem es einem Mann einfach unmöglich war Nein zu sagen. Forest willigte ein, die beiden ließen ihre Drinks stehen, bezahlten und machten sich aus dem Staub, nicht ahnend, dass ihnen der Unbekannte immer noch auf den Fersen war. 02:10:24 Uhr Auf dem Weg zu Chase wusste Jack nicht so recht ob er auf seinen ehemaligen Partner sauer oder mitleidend sein sollte. Er musste nur so schnell wie möglich bei ihm sein. Jack spielte mit dem Gedanken die CTU einzuschalten, er verwarf ihn aber schnell wieder, da so was nicht in den Zuständigkeitsbereich der CTU fallen würde. Außerdem wollte Jack soviel Abstand wie möglich von der CTU halten. Die Polizei wollte Jack aber auch nicht verständigen. Er musst sich erst selber ein Bild von den Geschehnissen machen. Chase wollte er auch nicht anrufen er würde eh in wenigen Minuten bei ihm sein, und da konnte er ihm immer noch alles erklären. Also warf Jack das Handy, das er einige Zeit unschlüssig in der Hand hielt wieder auf den Beifahrersitz seines SUVs. 02:11:12 Uhr Werbung 02:15:51 Uhr Ein Hund sprang erschrocken auf und begann zu bellen, als Jack Bauer das SUV in den Vorgarten des Reihenhauses von Chase und Kim einfuhr. Er steckte sein Handy in die Jackentasche, nahm eine Pistole aus dem Handschuhfach, prüfte das Magazin, entsicherte und verließ den Wagen. Mit der Pistole im Anschlag legte er die letzten Meter bis zum Haus zurück. Dort angekommen bemerkte er, dass die Tür nicht verschlossen war, sie war wahrscheinlich mit einem Dietrich oder etwas ähnlichen geöffnet worden. Er drückte die Tür auf und warf einen ersten Blick ins Haus. Chase?!, rief Jack, als er das Haus betrat. Ja, ich bin hier, Jack., hörte er Chases Stimme aus dem hinteren Teil des Hauses, die gestresst und erschöpft klang. Jack prüfte jeden Raum an dem er vorbeikam, doch nirgends schien sich jemand zu verstecken und er konnte auch sonst nichts ungewöhnliches entdecken. Mit der Mündung seiner Waffe stieß er vorsichtig die Tür des Schlafzimmers auf, die nur angelehnt war. Es war ein einigermaßen großer Raum. Ein Doppelbett in der Mitte, an jeder Seite ein kleines Nachtkästchen, gegenüber ein großer Schrank und vor dem zersplitterten Fenster lag Chase in Boxershorts in den Scherben. Angekettet mit Handschellen an den Heizkörper. Jack steckte die Pistole weg. Chase! Er lief zu ihm um ihm zu helfen. Als ehemaliger CTU Agent besaß Jack einen Schlüssel, der Handschellen aufschloss. Was er auch tat. Danke, Jack. Chase rieb sich das Handgelenk. Daran waren immer noch dicke Narben zu sehen. Eine ewige Erinnerung an die Ereignisse vor zwei Jahren, als er beinahe seine Hand verloren hatte, als er zusammen mit Jack einen gefährlichen Virenangriff verhindert hatte. Zu seinem Glück konnte er die Hand nun aber wieder fast einwandfrei benutzen. Erzähl mir jetzt was geschehen ist!, sagte Jack mit beruhigenden Ton, der Chase aber trotzdem klar machte wie wichtig es ihm war zu erfahren wo seine Tochter abgeblieben war. Ich glaube es war kurz vor Elf, Kim und ich lagen im Bett und wollten schlafen als wir von ein paar Typen angegriffen wurden. Als ich wieder zu mir kam war Kim verschwunden und ich hier angekettet. Was ist mit Angela? Sie ist bei meiner Schwester, Kim und ich wollten den Abend für uns haben. So eine Scheiße. Hast du eine Ahnung wer die Typen gewesen sein könnten? Nein, sie waren alle verschleiert, aber diese Nachricht ist auf dem Nachtkästchen gelegen: Jack horchte auf. Er nahm den kleinen Zettel entgegen auf dem folgende Nachricht in krakeliger Schrift aufgeschrieben war: Verständigen Sie Ihren Freund Jack Bauer. Ihre Freundin ist bei uns in Sicherheit, solange Sie unsere Anweisungen befolgen. Mehr stand nicht darauf. Keine direkte Anweisung, nur dass Jack herkommen sollte. Was wollen diese Typen von mir?, überlegte Jack laut. Es geht schon wieder los., fügte er verloren klingend hinzu. Chase sah ihm hilflos in die Augen. Er war genauso ratlos wie sein Freund. Er konnte sich gut vorstellen wie Jack zumute war. Zu viele Erinnerungen lasteten auf ihm. Gibst du mir mal eine Hose? Jack starrte ins Leere. Seine Augen zitterten. Jack! Alles okay? Jack zuckte zusammen. Nein, nichts ist okay. Er sah Chase eindringlich in die Augen. Wir müssen sie finden, egal wie! Seh ich auch so, aber wie sollen wir das anstellen? Wir sollten mal die Polizei verständigen! Nein auf gar keinen Fall, die können uns da auch nicht helfen, das müssen wir selber hinkriegen. Aber wir könnten sie doch wenigstens verständigen, damit sie eine Fandung einleiten. Nein Chase!, Jack wurde lauter. Den selben Fehler hab ich bei Teri gemacht. Sie in die Obhut der CTU zu geben. Die Polizei ist nicht die CTU. Ja, noch schlimmer. Glücklich bin ich damit nicht. Das ist dein Problem, wir sollten am besten zusehen, dass wir irgendeinen Anhaltpunkt finden. Ich durchsuche das Haus. Chase erwiderte darauf nichts. Er machte sich natürlich selber Vorwürfe und deshalb tat er jetzt besser was Jack ihm sagte. 02:21:46 Uhr Lisa und Forest waren mittlerweile in einem Pub Ecke Moorpark in Studio City angekommen. Lisa fühlte sich wieder etwas besser. Der Typ vorhin war ihr gar nicht geheuer gewesen. Sie versuchte ihn wieder zu vergessen. Sie wiegte sich in die Arme ihres Freundes und wollte den Rest des Abends noch genießen. Forest brauchte ihr gar nichts sagen, was sie beruhigen würde, sie fühlte sich schon sicher genug, dass sie in seinen Armen liegen durfte. Bis sie den Kerl wieder sah! Er war am Fenster vorbei gegangen und hatte sie angeglotzt! Mit einem energischen Ruck befreite sie sich aus Forests Griff und rief: Da ist er wieder, dieses Schwein! Was, wer? Dieser Typ? Ja, da draußen... Wie nach einem Startschuss stürmte Forest los - hin zur Tür. Wenn dieser Perverse wirklich wieder da war, würde er ihn sich vornehmen. Der würde seine Freundin bestimmt nicht mehr belästigen. Forest riss die Tür auf und hetzte nach draußen. Von der Glatze aber war keine Spur. Am Gehsteig waren nur wenige Menschen, aber keiner sah so aus wie der Gesuchte. Forest lies seinen Blick noch einmal so weit schweifen wie es ihm möglich war, dann ging er wieder rein. Er nahm Lisa wieder in den Arm und beruhigte sie. Wahrscheinlich hatte sie sich etwas eingebildet. Er hatte gar nicht gewusst, dass sie so empfindlich auf so etwas reagieren würde. Von nun an würde er besonders auf sie Acht geben. 02:25:02 Uhr Werbung 02:29:38 Uhr Und was gefunden?, fragte Chase, der sich angezogen und wieder etwas frisch gemacht hatte, als er zu Jack in den Flur kam. Kann man so nicht sagen... Wie meinst du das? Haben die Eindringlinge auch Feuerwaffen benutzt? Ähm, nein nicht das ich wüsste. Dann frag ich mich, was... Jack öffnete seine Hand ...das hier zu bedeuten hat? Chase blickte verdutzt auf eine Patronenhülse die ihm Jack unter die Nase hielt. Er nahm sie mit spitzen Fingern an sich und untersuchte sie. Leider konnte er damit aber nicht viel anfangen. Fällt dir daran nichts auf? Chase schwieg und blickte Jack erwartungsvoll an. Das ist eine 9x18PM Patrone, die von den Russen nach dem zweiten Weltkrieg verwendet wurden. In dieser Ausführung gibt es diese Patronen heutzutage gar nicht mehr. Das is nur was für Sammler und Waffenfreaks. Es wäre aber gut möglich, dass sie von russischem Ex-Militär noch verwendet wird. Nur die Frage ist, was russische Ex-Militärs von Kim wollen?! Etwas verdutzt sah Chase seinen Freund über dessen Fachwissen an. Gleich die Russen zu beschuldigen wäre sowieso weit ausgeholt. Ich weiß, ich hab auch nur laut nachgedacht. Chase schluckte. Die ganze Sache gefiel ihm nicht. Ziemlich leichtsinnig die hier liegen zu lassen. Find ich auch, da muss irgendwas faul sein. Und was gedenkst du jetzt zu tun? Ich muss rausfinden, wo man solche Patronen heutzutage noch herbekommt. Jack senkte den Blick und holte sein Handy aus der Jackentasche. Und ich weiß auch schon an wen ich mich am Besten wende. Chase war wie in Trance. Er vermisste seine Kim so schrecklich. Die Vorwürfe die er sich selber machte lagen ihm schwer im Magen. Die Sorge um Kim brachte ihn fast um den Verstand. Doch er musste jetzt klar denken und sich konzentrieren. Er schüttelte sich um wieder Bezug zur Realität zu bekommen. Er bekam noch die letzten Sätze mit, die Jack mit seinem Kontakt wechselte. Ist gut... dann sind wir gleich bei Ihnen... Ich danke Ihnen. Er legte auf und steckte das Handy wieder weg. Komm Chase, wir fahren! Wohin? Erklär ich dir unterwegs. 02:34:39 Uhr Kim war mittlerweile schon in Begriff zu verzweifeln. Sie hatte keine Ahnung wie lange sie jetzt schon in dieser Ecke saß, ihr kam es jedenfalls wie Stunden vor. Ihr einziger Gedanke war, dass sie etwas unternehmen musste. Wenn sie noch länger hier ausharrte würde sie wahnsinnig werden. Zu viele Erinnerungen lasteten auf ihr. Sie hatte solch eine Situation schon mehr als einmal durchlebt. Je mehr sie darüber nachdachte, desto schneller sank ihre Hoffnung, denn sie glaubte nicht daran, dass sie noch mal solches Glück haben würde um alles unbeschadet zu überstehen. Mit einem Mal sprang sie auf. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und ging zu dem Spiegel rüber. Sie hämmerte dagegen und brüllte in den Spiegel hinein. Sie wusste, dass sie gehört wurde, es machte sie aber verrückt, dass sie keine Antwort erhielt. Sie tastete den Spiegel ab. Versuchte irgendwie durchzusehen um ihre Entführer dahinter zu erblicken. Erfolglos. Sie tastete sich bis zu seinem Rand und dabei fiel ihr etwas auf. Der Spiegel war nicht in die Mauer eingemacht, wie es in einem Verhörraum üblich war, sondern hing daran. Kim war ziemlich verdutzt. Was hatte das zu bedeuten? Sie versuchte den Spiegel irgendwie von der Wand zu lösen. Was leichter erschien als es tatsächlich war. Nach einigen vergeblichen Versuchen, den Spiegel von der Wand zu lösen oder herunterzuschlagen brach Kim zusammen und weinte bitterlich. 02:38:00 Uhr Werbung 02:42:27 Uhr Lisa und Forest zogen bereits wieder weiter. Lisa lächelte wieder. Es war doch nur irgendein Typ gewesen, der sie angesehen hat. Davon ging die Welt nicht unter. Sie wollte sich den Abend nicht verderben lassen und war zuversichtlich. Sich dachte schon gar nicht mehr drüber nach. Sie amüsierte sich mit ihrem geliebten Forest und der Rest war wieder unwichtig geworden. Am Gehweg einer breiten Straße, die von Gebäuden umgeben war schlenderten die Verliebten dahin, auf der Suche eines weiteren Lokals. Na was willst du machen?, fragte Forest seine Freundin. Ach, ich weiß nicht, irgendwo wirds schon nett sein., Lisa lachte. Gehts wieder? Ja klar, war doch nur irgendein Typ. Forest blieb stehen und blickte ihr tief in die Augen. Er suchte nach etwas, dass ihn glaubend machend konnte, dass wirklich alles in Ordnung war. Lisa grinste und küsste ihn innig. Es schien alles okay zu sein. Forest versuchte auch lockerer darüber zu denken, nahm sie in den Arm und ging weiter. 02:43:51 Uhr Im Wagen las sich Chase immer und immer wieder die Nachricht durch die er auf dem Nachtkästchen gefunden hatte. Er wurde einfach nicht schlau daraus. Wie sollte er denn Anweisungen erfüllen und somit Kims Wohlergehen gewährleisten, wenn er keine Anweisung bekam. Dadurch wurde er ganz krank im Kopf. Er ging sogar vom Schlimmsten aus: Woher wissen wir denn ob Kim überhaupt noch lebt? Jack machte eine ruckartige Bewegung mit seinem Arm, als wollte er Chase schlagen. Sag und denk so was ja nie wieder, hast du mich verstanden? Es war ja auch nur eine Frage. Eine ziemlich blöde, pass besser auf was du sagst! Für mich klingt es so, als hättest du sie schon abgeschrieben. Wir finden sie, Chase, darauf kannst du dich verlassen. Hör mal Jack, mir bedeutet Kim mindestens genauso viel wie dir, richtig zuversichtlich kannst du aber nur dann sein, wenn du die andere Seite auch kennst. Dann sag mir wenn das schon jemals geholfen hat, wenn du dir schon so schlau vorkommst. Wenn ich eins im Leben gelernt hab, dann ist es das Beste von sich selbst das Beste zu erwarten, verstanden? Ich wollte damit ja auch nur sagen... Halt die Klappe!, fuhr ihn Jack an. Nervös blickte er in de Rückspiegel. Verdammt! Chase blickte ihn fragend an. Da verfolgt uns jemand. Chase wollte seinen Kopf drehen um selber zu sehen, was Jack meinte, doch seine Erfahrung sagte ihm, dass er ruhig bleiben und sich nichts anmerken lassen sollte. Er vertraute auf Jacks Intuition. Der klebt uns an der Backe seit wir losgefahren sind! Damit meinte er den schwarzen Rover, der seit sie Chases Grundstück verlassen hatten in einem sicheren Abstand von fünfzig Metern hinter ihnen herfuhr. Um diese Uhrzeit war das leicht zu bemerken. Was willst du jetzt tun?, fragte Chase. Herausfinden ob ich mich täusche, oder nicht. Jack stieg ins Gaspedal. Der Motor röhrte auf und der Wagen beschleunigt. Mit aberwitzigen Tempo raste Jack durch die Straßen von L.A. Der Wagen hinter ihnen jedoch war immer noch zu sehen, er hatte also ebenfalls das Tempo erhöht. Jacks Verdacht schien sich zu bestätigen. Sie hatten mittlerweile über 150 Sachen drauf, als Jack die Handbremse zog und unter beeindruckender Körperbeherrschung den Wagen ruhig hielt und in eine Seitenstraße, in der grade mal ein Wagen Platz hatte, steuerte. Dort hielt er an - den Motor ließ er laufen. Die Augen immer auf den Rückspiegel gerichtet wartete er ab. Chase saß unruhig neben ihm, doch er wusste, dass er Jack jetzt nicht stören sollte. Jack atmete auf, als der Rover die Seitenstraße passierte und weiterfuhr. Er schien sich wirklich getäuscht zu haben. Er sah zu Chase hinüber der schluckte, aber nichts sagte. Wortlos legte er den Rückwärtsgang ein und setzte zurück. Als das SUV die Gasse verließ stoppte Jack allerdings wieder. Der Rover stand keinen halben Block weiter am Straßenrand und schien darauf zu warten, dass Jack weiterfuhr. So ein Mistkerl!, fluchte dieser. Ratlos blickte er immer wieder von dem Rover zum Lenkrad und kochte innerlich. Bis er sich an seinen Freund wandte. Wie schnell bist du zu Fuß von hier am Echo Park? 10 Minuten. Jack fasste in seine Jackentasche, holte ein kleines Etui hervor in das er die Patrone hinein gelegt hatte und drückte es Chase in die Hand. Gut wir treffen uns in 10 Minuten am westlichen Ufer des Echo Park Lakes! Chase verstand und stieg aus dem Auto. Sofort rannte er los, die enge Gasse hinunter bis er eine schmale Treppe hoch laufen konnte, die ihn an zwei Bäumen vorbei wieder auf die Hauptstraße führte. Ausdauernd lief über die Straße, sprang über eine Verkehrsinsel, rüber auf die andere Seite, wo er versuchte sich durch Abkürzungen schneller vorarbeiten zu können. Jack war mittlerweile wieder an dem Rover vorbeigefahren und musste feststellen, dass dieser sich wieder in Bewegung gesetzt hatte. Sein Plan schien zu funktionieren... 02:49:42 Uhr Werbung 02:53:22 Uhr Chase hetzte weiter. Er vertraute Jack, doch er fragte sich doch immer wieder was er vorhatte. Verbittert und getrieben von der Angst um Kim kämpfte er sich immer weiter vor. Nah an seiner eigenen Grenze, brach er immer wieder beinahe zusammen, doch er konnte sich jetzt keinen Schwächeanfall erlauben Jack baute auf ihn. So setzte er seinen Weg fort, bald würde er sein Ziel den Echo Park ereichet haben. Jack bahnte sich währenddessen die verwobensten Wege durch die nächtlichen Straßen von Los Angeles. Er versuchte Zeit zu gewinnen. Ein Auge immer auf der Uhr versuchte er seinen Verfolger hinzuhalten. Er musste es schaffen zeitgleich mit Chase am Echo Park anzukommen, ohne, dass der Unbekannte bemerkte, dass Jack alleine im Wagen saß. Er ließ ihn immer etwas an sich herankommen wenn er zurückfiel. Nun fand er die Zeit richtig um sich zum Echo Park zu begeben. Es würde verdammt knapp werden, doch er vertraute darauf, dass Chase es schaffen würde. Sein Verfolger schien allerdings ungeduldig zu werden und versuchte ihn zu rammen. Nun wurde die Sachen brenzlig. Jack musste flink wie ein Wiesel sein um sich keinen Fehler zu leisten. Er wendete noch einmal und wollte die restliche Strecke auf der Laguna Avenue durchfahren um zum Echo Park zu gelangen. Der Rover wurde jedoch ziemlich aufdringlich und Jack musste ziemliches Geschick beweisen um sich von ihm nicht von der Straße drängen zu lassen. Chase konnte den Park bereits sehen. Immer noch fragte er sich was Jack für den Echo Park geplant hatte. Da sah er Jacks SUV aus einer breiten Straße direkt auf die Wiese im Echo Park einbiegen. Jack hatte es geschafft. Er hatte den Echo Park erreicht und stellte den Wagen in der Wiese quer, somit wurde der Andere auch gezwungen seinen Wagen anzuhalten wenn er ihn nicht rammen wollte. Der Rover schlitterte über den Rasen und kam zum Stillstand. Jack sprang aus dem Wagen und wollte seine Waffe ziehen doch sein Gegner war schneller und zielte mit einer großen Pistole durch die Scheibe auf Jacks Kopf. Dieser musste sich ergeben und hob seine Hände über den Kopf. Der Fahrer des Rovers öffnete vorsichtig die Wagentür und stieg aus. Mit scharfen Ton befahl er Jack die Hände oben zu lassen. Wer sind sie?, rief Jack zu ihm rüber. Halts Maul und wirf mir deine Waffe rüber! Jack hatte keine Wahl, er musste tun was von ihm verlangt wurde. Der Kerl, der kurzes schwarzes Haar hatte und amerikanisch wirkte kickte die hergeworfene Waffe in Richtung See, wo sie am Ufer liegen blieb. Wo ist dein Partner? Nicht hier, der ist abgehauen., antwortete Jack. Red keinen Scheiß! Er soll sich zeigen! Da bekam der Unbekannte einen heftigen Schlag ins Genick und brach zusammen. Chase hatte die Beiden erreicht und ihren Verfolger überwältigt. Da Jack nicht wusste wie viele Verfolger hinter ihnen her waren, musste er sich den Rücken freihalten, wenn er versuchte sie zu stellen. Deshalb hatte er Chase in den Echo Park geschickt. Das hatte Chase nun begriffen und Jacks Plan war voll aufgegangen. Gut gemacht, Chase, keine Sekunde zu spät. Chase grinste zufrieden. 02:56:55 Uhr Haben Sies? Wurde ein großer, stämmiger Mann gefragt als er eine düstere Lagerhalle betrat. Er sah sich um. Er fragte sich ob dieser Ort hier sicher war. Er machte sich keine Sorgen wegen seinen Partnern, die würden ihn nicht hintergehen, er war zu wichtig für sie. Seine Bedenken lagen da eher bei den staatlichen Behörden. Sie waren die einzigen, die sein Unterfangen aufhalten konnten. Er trat näher und knallte einen Aktenkoffer auf einen Tisch der in einer Ecke der Halle aufgestellt worden war. Eine nackte, flackernde Glühbirne erhellte diesen kleinen Bereich. Der Andere öffnete den Koffer. Mit prüfendem Blick kontrollierte er ob alles komplett war. Nach einiger Zeit grinste er, gab seinem gegenüber die Hand und sagte Herzlich Willkommen! Mit dem Kopf deutete er in Richtung Tür, der Andere nickte und beide setzten sich in Bewegung. 02:58:46 Uhr Chase versuchte den Angreifer wieder aufzuwecken. Jack, der sich seine Pistole wieder geholt hatte, stand ungeduldig daneben. Der Typ zuckte und würgte als er das Bewusstsein wieder erlangte. Jack war sofort zur Stelle, packte ihn, riss ihn in die Höhe und drückte ihn gegen das SUV. So mein Freund, wir beide unterhalten uns jetzt mal!, zischte er ihm ins Gesicht. Der Andere war noch etwas weggetreten und er stöhnte: Ich hab Ihnen nichts zu sagen! Das werden wir dann schon sehen! Jacks Gefangener funkelte ihn an und sagte: Mein Auftrag ist erfüllt. Plötzlich warf er den Kopf nach hinten und stieß ihn mit voller Wucht gegen Jacks Nase. Dieser hatte damit überhaupt nicht gerechnet. So schnell konnte Chase auch nicht mehr reagieren, da zog der Verfolger Jacks Waffe aus dem Halfter und steckte sie sich in den Mund. Im selben Atemzug drückte er ab! 02:59:57 Uhr 02:59:58 Uhr 02:59:59 Uhr 03:00:00 Uhr |
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