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Abschied
von Mason


Season / Spoiler: Season 1/Folge 1 und 24, Season 2/Folge 1-9

Summary: Kim geht von zu Hause fort, um in Zukunft mal was anderes auszuprobieren. Doch vorher macht sie sich noch so einige Gedanken.

Disclaimer: Ich verfolge keinerlei finanzielle Interessen mit dieser Story. Sie ist geschrieben, damit andere Fans sie lesen können.

Author´s note: Ich bin nicht gerade ein Fan von Kim Bauer, aber eine Freundin von mir ist es schon eher, deshalb habe ich diese FF für sie geschrieben. Sie spielt in der Pause zwischen Staffel 1 und 2 und gehört eigentlich als erster Teil zu meiner anderen FF "Danach".

Für Anastasia, was auch immer sie jetzt gerade macht. *smile*


Nun war alles anders. Ihre Mom war seit fast einer Woche tot, bei ihrem Dad wollte sie nicht mehr bleiben. Wurde ihre Mutter doch von einer so genannten „Mitarbeiterin“ ihres Vaters erschossen.

Ihre liebe Mom, zu der sie an diesem schrecklichen Tag ihrer Gefangenschaft gerade erst zurück gefunden hatte, nachdem ihre Eltern wieder zusammen gezogen sind. Und nur so kurze Zeit später war alles anders.

Kim Bauer nahm das gerahmte Foto von ihrem Nachtschrank und setzte sich damit aufs Bett. Darauf zu sehen waren ihre Eltern und sie. Kim war noch merklich jünger, denn es wurde aufgenommen, bevor ihre Eltern sich getrennt hatten. Dasselbe Foto besaß auch ihr Vater.

Kim blickte es nachdenklich an. Konnte sie ihren Vater jetzt einfach verlassen, hatte sie das Recht dazu? Aber andersrum gefragt: Wie sollte sie noch weiter bei ihm wohnen, wo ihre Mom doch in seiner Dienststelle, wo sie ja angeblich in Sicherheit war, getötet worden ist? Nein, sie wollte für einige Zeit auf Abstand gehen. So konnte sie in Ruhe über alles nachdenken und alles langsam verarbeiten.

Das blonde Mädchenstand auf und wandte sich den bereits gepackten Koffern zu, die auf dem Boden neben dem Bett standen. Sie öffnete den einen noch mal einen Spalt breit und brachte das Foto darin unter. Danach ging sie zu ihrem Schreibtisch. Sie hob eine Zeitung hoch, auf welcher bestimmte Kleinanzeigen rot eingekreist worden sind. Alles Angebote für einen Job als Aupairmädchen. Sie zerknüllte die Seite und ließ sie in den Papierkorb fallen, da sie inzwischen einen solchen Job bei einer Familie in L.A. zugesagt bekommen hatte. Dort konnte sie morgen schon anfangen und auch wohnen.

Kim sah sich in ihrem Zimmer um. Sie wohnte hier nun schon seit sie klein war. Zusammen mit Mom und Dad.

Bald würde dieses Haus leer stehen, da ihr Vater auch schon eine neue Wohnung gefunden hatte. Die Möbelpacker würden in ein oder zwei Tagen hier aufkreuzen.

Sie trat ans Fenster, erinnerte sich, dass sie dadurch mehrmals nachts zu irgendwelchen Partys abgehauen ist, als ihre Eltern davon ausgingen, sie schliefe bereits fest. Genau wie in der Nacht an jenem schicksalhaften Tag. Wäre sie damals bloß nie aus diesem blöden Fenster geklettert, vielleicht wäre dann alles anders gelaufen. Doch das würde sie nie mit Sicherheit wissen. Wollte sie auch gar nicht.

Es klopfte an ihrer Zimmertür. „Ja?!“, sprach Kim.

Die Tür schwang auf und Jack Bauer stand recht unbeholfen davor. Er wusste nicht so recht, was er zu seiner Tochter sagen sollte. Jedoch war ihm klar, dass so was wie > Willst du es dir nicht noch mal anders überlegen? < oder > Geh nicht. < relativ erfolglos bleiben würde. Vielleicht war es für die nächste Zeit, so wie es jetzt kam, wirklich die beste Lösung. Kim blickte ihn fragend an. Jack wurde plötzlich bewusst, dass er ja  noch was fragen wollte.

„Ähm…soll ich dich gleich vielleicht zu dieser Familie bringen, oder willst du…“

Sie lächelte matt, meinte dann: „Ja, Dad, wäre nett, wenn du das tun würdest.“ „Okay, gut. Komm dann einfach, wenn du soweit bist.“ „Mache ich. Könntest du die Koffer schon mal ins Auto bringen?“ „Aber sicher.“ Jack holte die Koffer aus dem Zimmer und machte die Tür hinter sich zu.

Sie war wieder allein im Raum, sah sich darin noch mal um. Die Poster hatte sie bereits vor einigen Tagen abgenommen. Alles andere war auch schon soweit aufgeräumt, dass die Möbelpacker ruhig kommen konnten.

Irgendwie wollte sie hier gar nicht raus, hier war alles so vertraut, hier hatte sie so viele Jahre in Geborgenheit gelebt. Nun hatte sie das alles verloren. Sie verließ das Zimmer, es stand ihr jetzt noch die vorerst letzte gemeinsame Fahrt mit ihrem Dad bevor. Bei dem Gedanken war ihr nicht ganz wohl. Er würde sie doch bestimmt nicht einfach so gehen lassen, oder? Nein, das konnte sie sich bei ihm nicht vorstellen, dafür kannte sie ihn zu gut, das wäre nicht seine Art.

Kim nahm ihre Jacke vom Bett und schloss Zimmertür hinter sich ein letztes Mal. Sie ging den Flur entlang Richtung Wohnzimmer, wo Jack auf der Couch saß und auf sie wartete.

„Wir können dann, Dad“, erklärte Kim. „In Ordnung. Bist du ganz sicher, dass du alles dabei hast, was du brauchst?“, erkundigte er sich. Kim nickte: „Ja, ganz bestimmt.“ Jack stand auf, wobei er sagte: „Na dann mal los.“ Es klang nicht so dynamisch wie früher. Etwas hatte sich seit dem Tod seiner Frau an ihm geändert. Kim konnte nur nicht genau sagen, was es war.

Sie verließen das Haus. Die Sonne neigte sich langsam dem Horizont entgegen. Der Abend war kühler, als die vergangenen. Kim fröstelte, vielleicht lag es bloß daran, dass sie gerade dabei war, ihr bisheriges Leben nun vollkommen auf den kopf zu stellen. Andererseits war es so ja schon, seit ihre Mutter tot ist.

Vater und Tochter stiegen in den Wagen. Er fuhr los, keiner von beiden sprach ein Wort. Während der gesamten Fahrt schwiegen sie sich an. Wegen des bevorstehenden Abschieds sahen sie beide nicht gerade zu frieden aus. In ihren Gesichtern konnte man die Strapazen der letzten Woche deutlich sehen.

Nach einiger Zeit kamen sie vor dem  Haus der Familie an, für die Kim zukünftig tätig sein würde. Kim und Jack waren nicht zum ersten Mal hier. Er hatte seine Tochter bereits hergefahren, als sie sich bei den Leuten vorgestellt hatte.

Sie stiegen aus dem Auto und Jack holte ihr Gepäck aus dem Kofferraum des Fahrzeuges. Er stellte sie auf dem Gehweg ab. Kim stand ihm nun gegenüber, sie blickten sich einige Momente schweigend an. Dann sprach Jack: „Hey Kim, ich…“ Kim unterbrach ihn und meinte: Dad, bitte mach es mir nicht zu schwer.“ Er sah ihr in die Augen und redete weiter: „Nein, ich möchte dich nicht davon abhalten. Ich wollte nur sagen, dass, wenn du es wirklich so willst…“ Ihm fehlten die passenden Worte. „...also… wenn es das ist, was du möchtest, dann tue es.“ Kim liefen langsam die Tränen über die Wangen. Sie sagte: „Danke, für alles, Dad. Ich werde jetzt gehen.“ Er nickte, sprach leise: „Bye, Sweetheart.“ Ebenso flüsternd erwiderte sie: „Ciao, Dad.“ Danach nahm sie ihre Koffer und ging Richtung Haus. Dort vor der Tür angekommen blieb sie nochmals stehen und blickte zu Jack, welcher dabei war ins Auto zu steigen. Er blickte zu ihr, dann fuhr er los. Die Sonne war ganz untergegangen.

Kim dachte bei sich, er hatte sie gehen lassen, ohne auch nur ansatzweise zu versuchen sie davon abzubringen und wieder mit Heim zu nehmen. Sie wischte sich die Tränen weg. Er konnte sie schließlich nicht für immer bei sich behalten.

Kim Bauer atmete tief durch, dann begab sie sich zur Tür und klingelte.

Es begann ein neuer Teil ihres Lebens, ohne ihre Mom und auch ohne ihren Dad.  

Ende

         

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